Erschienen in:
01.06.2014 | Kardiotechnik/EKZ
Rechtsventrikuläre Funktion bei Implantation eines linksventrikulären Unterstützungssystems
verfasst von:
Dr. J.-J. Eulert-Grehn, T. Gromann, T. Krabatsch, A. Stepanenko, R. Hetzer, E.V. Potapov
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Die rechtsventrikuläre (RV-)Funktion ist seit Anbeginn die Achillesferse der Therapie mit einem linksventrikulären Unterstützungssystem („left ventricular assist device“, LVAD). Das postoperative RV-Versagen vorherzusagen, gestaltet sich schwierig. Das Heranziehen mehrerer Faktoren ist notwendig. Beispielsweise ist das Verhältnis „right ventricular end-diastolic dimension“ (RVEDD) zu „left ventricular end-diastolic dimension“ (LVEDD) ein geeigneter präoperativer prädiktiver Parameter. Dies gilt allerdings nur in der Zusammenschau der Befunde. Ist es bereits zu einem kardiogenen Schock mit Multiorganversagen gekommen, ist die alleinige Unterstützung des Organismus mithilfe eines LVAD nicht ausreichend. Die Implantation eines „biventricular assist device“ (BVAD) oder eines venoarteriellen Extrakorporalen-Membranoxygenierung(ECMO)-Systems wird notwendig. Sollte es nach durchgeführter LVAD-Implantation nicht zu einer zügigen Stabilisierung auf der Intensivstation kommen, muss eine RV-Dysfunktion ausgeschlossen werden. Ist die RV-Dysfunktion bedeutsam, sollte frühzeitig eine Right-ventricular-assist-device(RVAD)-Implantation in Erwägung gezogen werden, bevor die Folgen von Stauung und Minderperfusion manifest werden. Eine sekundäre Implantation auf der Intensivstation ist mit einer schlechteren Prognose verbunden. Inwieweit eine Trikuspidalklappen(TK)-Insuffizienz zum Zeitpunkt der LVAD-Implantation chirurgisch korrigiert werden sollte, ist Gegenstand aktueller Forschung und Diskussion.