Erschienen in:
02.04.2019 | Leitthema
Regeneration artikulärer Knorpeldefekte am Kniegelenk
Differenzialindikationen chirurgischer Techniken
verfasst von:
F. Blanke, S. Vogt
Erschienen in:
Arthroskopie
|
Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Knorpelgewebe besitzt keine Fähigkeit zur Eigenregeneration, sodass die chirurgische Knorpeltherapie ein essenzielles Verfahren in der Behandlung von Knorpelschäden darstellt. Die Indikation richtet sich nicht nur nach der Größe und morphologischen Beschaffenheit des Schadens, sondern insbesondere nach der klinischen Symptomatik. Die Mikrofrakturierung stellt ein validiertes Verfahren für kleine Defekte dar, ist jedoch der autologen Chondrozytentransplantation (ACT/MACT) in der histologischen Qualität etwas unterlegen. Die ACT/MACT kann mittlerweile in offener und rein arthroskopischer Technik angewendet werden und ist der Mikrofrakturierung hinsichtlich der klinischen Behandlungsergebnisse ebenbürtig bzw. bei großen Defekten sogar überlegen. Nachteilig ist jedoch weiterhin das notwendige zweizeitige Verfahren. Zellfreie Behandlungsmethoden bieten daher als einzeitige Verfahren eine gute Alternative und zeigten in ersten Studien vielversprechende Ergebnisse. Systematische Langzeitstudien und randomisierte Studien sind jedoch notwendig, um das Potenzial dieser Behandlungsstrategien zu evaluieren und sie mit traditionellen Therapiealternativen suffizient vergleichen zu können. Begleitpathologien bzw. Risikofaktoren müssen in der chirurgischen Knorpeltherapie unbedingt beachtet und ggf. mit therapiert werden.