Erschienen in:
01.02.2016 | Operative Techniken
Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments mit autologer Grazilissehne in patellarseitig implantatfreier Technik
verfasst von:
Dr. J. Richter, P. Mayer, M. Immendörfer, M. Schulz, M. Schlumberger, Dr. P. Schuster
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Operationsziel
Anatomische Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments in patellarseitig implantatfreier Technik mit autologer Grazilissehne zur Wiederherstellung der patellofemoralen Stabilität.
Indikationen
Rezidivluxationen, Erstluxationen mit hohem Rezidivrisiko und Luxationen mit (osteo-)chondralen Flake-Frakturen. Als Kombinationseingriff mit anderen Verfahren (Trochleaplastik, Tuberositasosteotomie) sowie bei Revisionen.
Kontraindikationen
Als isoliertes Verfahren bei hochgradiger Trochleadysplasie, bei chronischer Patellaluxation und patellofemoralem Maltracking ohne Instabilität.
Operationstechnik
Entnahme der Grazilissehne. Anlage eines V-förmigen Bohrkanals mit einem speziellen Zielgerät in anatomischer Position an der medialen Patella. Bildwandlergestützte Anlage eines femoralen Bohrkanals an der anatomischen Insertion. Durchzug des Transplantats, arthroskopisch kontrollierte Spannung und femorale Fixation mittels bioresorbierbarer Interferenzschraube.
Weiterbehandlung
Teilbelastung (20 kg) über 1–2 Wochen. Keine Bewegungslimitierung. Keine Orthese. Sportartspezifische Belastung nach etwa 3 Monaten.
Ergebnisse
Technikspezifische perioperative Komplikationen traten in 1,0 % (7 von 729 Fällen) auf. In einer repräsentativen Gruppe von 72 konsekutiven Fällen von Mai 2010 bis Oktober 2010 fand sich nach 4,0 ± 0,1 Jahren eine Reluxationsrate von 3,2 %, ein Tegner-Aktivitätsscore von 5,1 ± 1,8 und eine subjektive Zufriedenheit von 92 % (Follow-up-Rate 87,5 %). Im gesamten von uns überblickten Patientengut zeigte sich keine Patellafraktur.