Erschienen in:
04.12.2015 | Urologische Chirurgie | Übersichten
Rekonstruktive Möglichkeiten nach Fournier-Gangrän
verfasst von:
Dr. C. Wallner, B. Behr, A. Ring, B.D. Mikhail, M. Lehnhardt, A. Daigeler
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei der Fournier-Gangrän handelt es sich um eine Sonderform der nekrotisierenden Fasziitis am Genitale und der Perinealregion. Es stellt eine lebensbedrohliche Erkrankung dar und bedarf eines umgehenden kompromisslosen chirurgischen Débridements. Damit einhergehend entstehen häufig große Weichteildefekte, aber auch ästhetisch und funktionell unbefriedigende Ergebnisse, welche eine plastisch-chirurgische Rekonstruktion verlangen. Ziel der Arbeit ist es, verschiedene Herangehensweisen der Rekonstruktion nach Fournier-Gangrän anhand der vorhandenen Literatur darzustellen und durch eigene Fallbeispiele zu erläutern.
Methodik
Die von uns durchgeführten Defektdeckungsmethoden nach einem Fournier-Gangrän im Diskurs mit aktuellen Grundlagenarbeiten und Expertenempfehlungen werden analysiert.
Ergebnisse
Die Fournier-Gangrän stellt einen Notfall dar und verlangt eine rasche kalkulierte antibiotische und radikale chirurgische Therapie. Nach der Akutphase der Krankheit ist eine entsprechende Defektdeckung notwendig. Die Planung der Defektdeckung hängt von vielen Faktoren ab, insbesondere aber von den funktionellen und ästhetischen Ansprüchen, wobei es zunächst darum geht, den Defekt sicher zu verschließen, um dann im Verlauf Form und Funktion wieder herzustellen. Eine skrotale Rekonstruktion bedarf eines höheren ästhetischen und funktionellen Rekonstruktionsgrads als rein kutane Wunden perineal.
Schlussfolgerung
In der Literatur zeigen sich verschiedenste rekonstruktive Methoden zur Wiederherstellung nach Fournier-Gangrän. Eine lappenplastische Deckung ist für ein gutes funktionelles Ergebnis bei diffizileren Regionen notwendig, wohingegen kutane Wunden durch eine Spalthauttransplantation versorgt werden können. Allgemein sind aber eine sorgfältige Wundhygiene, eine gute Planung und das Miteinbeziehen des Patientenwunsches essentiell für den Erfolg der Rekonstruktionsmaßnahme.