Erschienen in:
01.04.2009 | Aktuelle Operationstechnik
Rekurrens- und Nebenschilddrüsenpräparation in der Schilddrüsenchirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. H. Dralle, Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie (CAEK) der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und für die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Die subtotale Schilddrüsenresektion beim benignen Struma ist mit einem hohen Rezidivrisiko behaftet. Zudem führt die relativ hohe Rate postoperativer Karzinomzufallsbefunde zu einer Vielzahl von Komplettierungsthyreoidektomien. International ist es daher zu einem Paradigmenwechsel in der Schilddrüsenresektionsstrategie von der subtotalen Resektion zur ausgedehnten oder totalen Thyreoidektomie gekommen, mit der Folge, dass sich das Komplikationsrisiko von der Schilddrüse auf die Stimmbandnerven und Nebenschilddrüsen verlagert hat. Eine einmal eingetretene Komplikation an diesen Strukturen ist für den Betroffenen in der Regel wesentlich gravierender als an der Schilddrüse selbst. Störungen der Rekurrens- und Nebenschilddrüsenfunktion bei ausgedehnter Resektion bestmöglich zu vermeiden, ist daher heute das Hauptziel der Operation. Bei entsprechendem Training unter ggf. technikunterstützter Berücksichtigung der Anatomie und Funktion der Stimmbandnerven (intraoperatives Neuromonitoring) und Nebenschilddrüsen (intraoperative Parathormonbestimmung) liegt das Komplikationsrisiko bei ausgedehnten Resektionen mit Rekurrens- und Nebenschilddrüsenpräparation jedoch nicht höher als bei der klassischen subtotalen Resektion ohne Rekurrens- und Nebenschilddrüsendarstellung.