Erschienen in:
01.01.2013 | HNO-Praxis
Repetitive transkranielle Magnetstimulation
Sinnvolle Therapieergänzung bei Aphasie nach apoplektischem Insult?
verfasst von:
S. Miller, D. Kühn, M. Ptok
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ist ein schmerzfreies, nichtinvasives Verfahren, bei dem mit magnetischen Feldern bestimmte Hirnareale durch die intakte Schädeldecke hindurch stimuliert werden können. Je nach Stimulationsfrequenz wird eine hemmende oder erregende Wirkung erzielt. Somit können prinzipiell kompensatorische Überaktivierungen infolge von Hirnschädigungen in bestimmten kortikalen Arealen gehemmt bzw. ein vorübergehender Anstieg kortikaler Erregbarkeit im geschädigten Areal ausgelöst werden. Dies macht die rTMS potenziell zu einem geeigneten (adjuvanten) Therapieverfahren bei Aphasie. Neben Ergebnissen in rTMS-Therapiestudien bei Aphasiepatienten wird auch der Fall eines 79-jährigen Patienten dargestellt, bei dem 3 Jahre nach apoplektischem Insult in 3 × 10 Sitzungen eine rTMS plus Artikulationstherapie durchgeführt wurde. Zwar wurde durch linguistische Analysen kein Zugewinn sprachlicher Fähigkeiten nachgewiesen, doch die Angehörigen berichteten von positiv verändertem Kommunikationsverhalten und wünschten explizit die weitere TMS-Therapie. Gründe für den eher geringen Erfolg sind möglicherweise in der Art der Sprachstörung bzw. zusätzlichen Sprechstörung und dem Stimulationsprotokoll zu suchen. Weitere Studien sind erforderlich, um das tatsächliche Potenzial der rTMS bei Aphasie richtig abschätzen zu können.