Erschienen in:
01.02.2010 | Leitthema
Revision nach VKB-Rekonstruktion
Einzeitiges vs. zweizeitiges Vorgehen
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. C. Fink, C. Hoser
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 1/2010
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Zusammenfassung
Revisionsoperationen nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes (VKB) stellen häufig eine chirurgische Herausforderung dar. Voraussetzungen für die Planung eines Revisionseingriffs sind eine genaue Erhebung der Versagensursache (atraumatische Ursachen, Retrauma), Beurteilung der Primäroperation (Transplantatverankerung, -wahl, Bohrkanalposition) und deren Folgen (Bohrkanalweiterung) sowie die Erfassung von Begleitpathologien (zusätzliche Instabilitäten, degenerative Veränderungen). Die Bildgebung ist dabei entscheidend, wobei v. a. MRT und CT eine wertvolle Hilfestellung geben können.
Die Entscheidung zum ein- oder zweizeitigen Vorgehen wird von der Größe und Lage der ursprünglichen Bohrkanäle bestimmt. Die exakte anatomische Platzierung des tibialen und femoralen Bohrkanals stellt die wichtigste Vorgabe dar und darf nicht kompromittiert werden. Die Vorteile des zweizeitigen Vorgehens liegen in der Tatsache, dass die Revisionsoperation dann sehr ähnlich einem Primäreingriff durchgeführt werden kann. Die Nachteile liegen v. a. im zeitlichen Aspekt (3–6 Monate zwischen Knochenauffüllung und Revisionsrekonstruktion), im Risiko und der Morbidität eines zusätzlichen Eingriffs. Daher sollte im Sinne des Patienten primär überlegt werden, ob eine Situation einzeitig gelöst werden kann. Dies setzt aber eine Vertrautheit des Operateurs mit unterschiedlichen Operationstechniken und Transplantaten voraus.