Revival für den K.O.-Katalog? Hier zückt die KV den Rotstift

Mit der jüngsten EBM-Reform wurde auch der K.O.-Katalog wieder eingeführt - allerdings tritt er im EBM nicht klar in Erscheinung. Die Systematik des EBM bringt es mit sich, dass ein zentraler Bestandteil der einzelnen Gebühren die komplexen Ausschlussregelungen sind. Manchmal sind diese recht einfach formuliert, manchmal verstecken sich aber auch umfangreiche Ausschlüsse dahinter, die in ihrer (betriebswirtschaftlichen) Bedeutung auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind. Dazu gehört auch ein neuer K.O.-Katalog. Ein erster K.O.-Katalog wurde schon vor über 20 Jahren eingeführt. Im Jahr 1994 brachten die damaligen KBV-Vorsitzenden Oesingmann und Kossow der Politik die honorarpolitische Trennung der Vertragsärzte in Haus- und Fachärzte nahe. Eine direkte Folge war der K.O.-Katalog. Dieser umfasste eine Liste derjenigen medizintechnischen Leistungen, die den Hausärzten ab dem Jahr 1994 nur noch übergangsweise zur Abrechnung erlaubt wurden. Der damalige K.O.-Katalog lief zum 31.12.2002 aus. Seither ist die Erbringung sogenannter fachärztlicher Leistungen den Ärzten des hausärztlichen Versorgungsbereichs verwehrt. Strikte Trennung zum Facharzt Betroffen davon waren seinerzeit in erster Linie Röntgenleistungen, die Endoskopie, das O-III-Labor und etliche dopplersonografische Leistungen. Wer im hausärztlichen Bereich weiterhin solche „fachärztlichen“ medizinischen Leistungen erbracht und abgerechnet hat (das war mit Genehmigung der zuständigen KV möglich), der durfte die Leistungen des Hausarztkapitels nicht abrechnen – daher „K.O.-Katalog“. Zum 1. Januar 2003 war dann der damalige K.O.-Katalog ausgelaufen und somit Geschichte. Die medizinische Entwicklung und die zunehmende Pauschalierung der EBM-Leistungen ließ in den Folgejahren die Grenze zwischen hausärztlichen und fachärztlichen Leistungen wieder etwas aufweichen. Somit wurde eine erneute Trennung fachspezifischer Leistungen und fachgebundener Leistungen für alle Fachgebiete notwendig. Das führte zur Einführung von Pauschalen für Haus- und für Fachärzte, die die jeweilige Grundversorgung stärken sollen. Ausschlussregel mit Wirkung Für Hausärzte gibt es zu diesem Zweck die Zusatzpauschale zu den Versichertenpauschalen (GOP 03040), auch Vorhaltepauschale genannt. Für Fachärzte wurde die sogenannte PFG zur Stärkung der fachärztlichen Grundversorgung eingeführt. Diese Pauschalen werden aber nur dann honoriert, wenn sich der Haus- bzw. Facharzt an keine spezialisierten Leistungen erbringt. Durch die Einführung der Vorhaltepauschale im hausärztlichen Bereich war die Neueinführung einer Liste von solchen Leistungen notwendig geworden, die oftmals auch von Hausärzten erbracht werden, aber eben nicht zur hausärztlichen Grundversorgung gehören. Damit war zum 1. Oktober 2013 die Wiedereinführung eines K.O.-Katalogs beschlossene Sache. Aber: Niemand aus den politischen Lagern sprach vom K.O.-Katalog, und dieser tritt im EBM auch als solcher nicht klar in Erscheinung. Der aktuelle K.O.-Katalog für den hausärztlichen Versorgungsbereich findet sich in der zehnten Anmerkung der GOP 03040 und ist dort unauffällig als Ausschlussregelung formuliert. Dort heißt es (wie übrigens auch zu den Chronikerpauschalen nach den GOP. 03220 bzw. 03221): „Die Gebührenordnungsposition 03040 (03220, 03221) ist im Behandlungsfall nicht neben den Gebührenordnungspositionen 35111 bis 35113, 35120, 35130, 35131, 35140 bis 35142 und 35150 und nicht neben den Gebührenordnungspositionen der Abschnitte 30.5, 30.7, 30.9 und 35.2 berechnungsfähig. “ Autor: Dr. Dr. Peter Schlüter privat × Der Allgemeinarzt ist als Hausarzt in Hemsbach an der Bergstraße niedergelassen. Er hält seit mehr als zwei Jahrzehnten Seminare zu allen Themen rund um EBM und GOÄ. Zudem berät er Praxen in betriebswirtschaftlichen Fragen. Homepage: www.vita-lco.de

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Abrechnung: Die aktuellen Änderungen im Blick

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