Erschienen in:
23.01.2022 | Rheumatoide Arthritis | Originalien
Schmerzreduktion durch Radiosynoviorthese bei rheumatisch bedingter Synovialitis des Ellenbogens
Ergebnisse einer retrospektiven, multizentrischen Datenanalyse
verfasst von:
Prof. Dr. med. Dr. rer. medic. Lutz S. Freudenberg, MA MBA MSc, Xenofon Baraliakos, Willm Uwe Kampen, Marika Vereb, Manfred Fischer, Gregor Toenshoff, Barbara Boddenberg-Pätzold, Norbert Czech, Rigobert Klett
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 10/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Radiosynoviorthese (RSO) ist eine nuklearmedizinische Lokaltherapie entzündlicher Gelenkerkrankungen. Bei der rheumatoiden Arthritis (RA) ist sie indiziert in Gelenken mit therapieresistenter Synovialitis trotz adäquater Basismedikation. Die Arthritis des Ellenbogengelenkes tritt bei bis zu zwei Drittel der Patienten mit RA auf. Die intraartikuläre Bestrahlung der entzündeten Synovialmembran durch den Betastrahler [186Re]Rhenium-Sulfid führt zur Verödung oberflächlicher Schleimhautschichten und damit u. a. zur signifikanten Schmerzlinderung. Der schmerztherapeutische Effekt der RSO bei rheumatischer Cubitalarthritis wurde bislang aber nur in monozentrischen Untersuchungen an kleinen Patientenzahlen beschrieben.
Ziel der Arbeit
In dieser retrospektiven Datenauswertung wurde der schmerztherapeutische Effekt der RSO bei Patienten mit rheumatischer Cubitalarthritis untersucht, die in verschiedenen RSO-Schwerpunktpraxen behandelt wurden.
Material und Methoden
Bei 107 Patienten aus der täglichen Routine wurde vor und nach der RSO die subjektive Schmerzintensität in einer numerischen Skala (NRS) mit Werten von 0 bis 10 erfasst. Eine Veränderung von ≥ −2 gilt als klinisch signifikante Besserung. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug im Mittel 14 Monate (mindestens 3, maximal 50 Monate).
Ergebnisse
Vor RSO lag der mittlere NRS-Wert bei 7,3 ± 2,1, nach RSO bei 2,8 ± 2,2. Eine klinisch signifikante Schmerzlinderung trat bei 78,5 % der Patienten auf. Die Untergruppenanalyse in Abhängigkeit vom zeitlichen Abstand zwischen RSO und Kontrolluntersuchung zeigte auch hier in allen Gruppen eine signifikante Besserung der Schmerzsymptomatik. Eine Zunahme der Schmerzen wurde bei den Patienten ohne klinische Besserung nicht beobachtet.
Diskussion
Die RSO führt bei der rheumatisch bedingten Cubitalarthritis bei mehr als drei Viertel der Patienten zu einer signifikanten, lang anhaltenden Schmerzlinderung.