Erschienen in:
01.09.2005 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Rosazea
Klinik, Pathogenese, Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. P. Lehmann
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 9/2005
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Zusammenfassung
Die Rosazea ist eine häufige Gesichtsdermatose, die die Patienten stark psychosozial einzuschränken vermag. Sie ist eine Erkrankung des mittleren Lebensalters, in Europa kommt sie häufiger in nördlichen Landern (England, Skandinavien) vor, Hauttyp I und II sind ebenso häufiger als Hauttyp IV–VI befallen. Klinisch werden ein Vorstadium sowie die Stadien I–III unterschieden. Das Vorstadium ist durch eine Flushsymptomatik gekennzeicnet, die weiteren Stadien durch Teleangiektasien, Papulopusteln und entzündliche Knoten (Grad III). Besonders schwere Formen sind die Rosacea fulminans und die Rosacea conglobata. Die Hyperglandulären Formen führen zu Gewebsvermehrungen, den Phymen, am häufgsten ist das Rhinophym. Pathogenetisch werden verschiedenartige Störungen der dermalen Gefäße und des Bindegewebes diskutiert. Bei genetisch determinierter Prädisposition führen Provokationsfaktoren zu Gefäß- und Bindegewebsschäden. Konsekutiv führt eine chronische Entzündungsreaktion zum Phänotyp der Rosazea in ihren verschiedenen Ausprägungsformen. Milde Formen werden topisch behandelt. Für Antibiotika (Erythromycin, Clindamycin, Tetrazykline), Metronidazol, Azelainsäure und das Retinoid Adapalene liegen doppelblinde, randomisiert kontrollierte Studien vor. Schwere Formen erfordern eine systemische Therapie. Neben Antibiotika ist insbesondere Isotretinoin in verschiedener Dosierung sehr gut wirksam. Das Rhinophym muss operativ behandelt werden.