Erschienen in:
19.12.2023 | Übersicht
Schaftlose Prothesendesigns in der Schulterendoprothetik und ihre Auswirkungen auf die Stabilität
verfasst von:
PD. Dr. Matthias Bülhoff, Anna-Katharina Nolte, Tobias Renkawitz, Raphael Trefzer
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Der Einsatz schaftfreier Schulterprothesen hat in den letzten 2 Jahrzehnten aufgrund des knochensparenden, weniger invasiven Vorgehens zunehmende Popularität erfahren. Die Verankerung der humeralen Komponente in der spongiösen Metaphyse des Humerus erfordert eine suffiziente Primärstabilität als auch eine ausreichende Kontaktfläche des Implantats im Knochenbett, um die notwendige Osteointegration des Implantats zu gewährleisten. Diese ist zudem wesentlich von der Knochenqualität des Patienten abhängig. Insofern stellen schaftfreie Prothesendesigns eine besondere Herausforderung an die biomechanische Implantatstabilität dar und fordern neben der richtigen Indikation eine anatomische Rekonstruktion. Während verschiedene Implantatsysteme entwickelt wurden, lassen sich bezüglich des Verankerungsprinzips impaktierte von eingeschraubten Designs unterscheiden. Zudem verwenden einige Designs eine Kragenkomponente, welche eine Auflage auf der metaphysären Schnittfläche mit kortikalem Rahmen hat und somit auch eine Möglichkeit der kortikalen Krafteinleitung bietet. Initiale biomechanische Untersuchungen konnten eine zufriedenstellende Primärstabilität mit einem akzeptablen Ausmaß an Mikrobewegungen, abhängig von der Knochendichte, beobachten. Vergleichsstudien der Primärstabilität beschränken sich jedoch auf Finite-Elemente-Analysen, welche v. a. die Unterschiede in der Kontaktfläche der Verankerungskomponente verschiedener Systeme als auch die Abhängigkeit der Stabilität von der Knochendichte herausarbeiten konnten. Biomechanische Vergleichsstudien sind notwendig, um die Stabilität der Verankerungsprinzipien der verschiedenen Prothesendesigns konkreter zu evaluieren.