Erschienen in:
26.01.2021 | Schenkelhalsfrakturen | Operative Techniken
Geschlossene Reposition und perkutane Osteosynthese der Schenkelhalsfraktur im Kindesalter
verfasst von:
Dr. med. K. Schneider, C. Aufdenblatten, T. Dreher
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Operationsziel
Anatomische Reposition und stabile Fixation. Dabei ist die Stabilität der Frakturversorgung wichtiger als die Schonung der Wachstumsfuge.
Indikationen
Undislozierte und dislozierte Schenkelhalsfrakturen des Typs Delbet II und III. Jedes Patientenalter. Eine relative Operationsindikation besteht bei inkompletten Frakturen.
Kontraindikationen
Allgemeine Faktoren bzw. Patientenkonditionen, die eine Narkose verbieten. Relative Kontraindikationen können bei pathologischen Frakturen bestehen.
Operationstechnik
Reposition der Schenkelhalsfraktur unter Bildwandlerkontrolle durch Längszug, Innenrotation und ggf. leichte Abduktion und Flexion in der betroffenen Hüfte – entweder durch Positionierung der Beinhalterung im Extensionstisch oder manuell durch 1 bis 2 Assistenzen auf dem normalen Operationstisch; mehrere Stichinzisionen oder ein kleiner Hautschnitt (ca. 3 cm) lateralseits auf Höhe des Trochanter minor zum Aufsuchen des Eintrittspunktes für die Kirschner-Drähte oder Schrauben; Positionieren derselbigen entweder als 2er- oder als 3er-Konfiguration sowie je nach knöcherner Dimension des Schenkelhalses. Die Frakturlokalisation (basizervikal oder subkapital) bestimmt, ob die Implantate die Wachstumsfuge kreuzen müssen oder nicht.
Weiterbehandlung
Teilbelastung (ca. 20 % des Körpergewichtes) bis zur gesicherten Frakturheilung in der Regel nach 6 Wochen. Entweder unter Benutzung von Unterarmgehstöcken oder durch Mobilisierung in den Kinderwagen oder Rollstuhl.
Ergebnisse
Wir berichten exemplarisch von einem eigenen Fall eines 9‑jährigen Mädchens mit dislozierter Schenkelhalsfraktur links (Typ Delbet II), die geschlossen reponiert und mit 2 Schrauben fixiert wurde. Die Frakturheilung und bisherige Verlaufsbeobachtung gestaltete sich komplikationsfrei. Demgegenüber stellen wir die aktuelle internationale Literatur dar.