Erschienen in:
09.11.2015 | Literatur kompakt
Schizophrenie — Lebensqualität als patientenrelevantes Therapieziel
verfasst von:
Abdol A. Ameri
Erschienen in:
DNP – Die Neurologie & Psychiatrie
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Ausgabe 11/2015
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Auszug
_ Patientenrelevante Aspekte wie die Verbesserung des sozialen Funktionsniveaus und der Lebensqualität zählen heute neben der Symptomkontrolle und Vermeidung von Rezidiven zu den langfristigen Zielen in der Behandlung der Schizophrenie [Hasan et al. World J Biol Psychiatry 2013: 14: 2 – 44]. Für die Patienten sei die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit in Alltag und Beruf sowie die Verbesserung der Lebensqualität noch wichtiger als die alleinige Reduktion der Symptome, berichtete Professor John Kane, Zucker Hillside Hospital, New York/USA. Eine wesentliche Voraussetzung, um diese Therapieziele im klinischen Alltag zu erreichen, sei die Sicherstellung der Therapiekontinuität durch die Gabe atypischer Depot-Antipsychotika. Dass es in Bezug auf eine Veränderung der Lebensqualität durchaus Unterschiede zwischen den atypischen Depot-Antipsychotika gibt, zeigen die Ergebnisse der QUALIFY-Studie, einer prospektiven randomisierten Phase-IIIb-Studie über 28 Wochen zum Vergleich von Aripiprazol-Depot (Abilify Maintena®) mit Paliperidonpalmitat. Die Lebensqualität der 295 Patienten wurde mithilfe der Heinrichs-Carpenter Quality of Life (QLS)-Skala erfasst. Durch Aripiprazol-Depot verbesserte sich der QLS-Score um 7,47 Punkte gegenüber Baseline, in der Vergleichsgruppe um 2,80 Punkte (p = 0,036) [Naber D et al. Schizophr Res 2015; 168 (1 – 2): 498 – 504]. Eine Subgruppenanalyse ergab, dass die Überlegenheit von Aripiprazol-Depot bei den ≤ 35-jährigen Patienten besonders deutlich ausgeprägt ist. Dies unterstreicht die Bedeutung eines frühzeitigen Beginns mit einer Depot-Therapie. Nach Professor Dieter Naber, Hamburg, ist der überlegene Effekt von Aripiprazol-Depot auf die Lebensqualität durch die geringere D2-Rezeptorblockade zurückzuführen. …