Eine 56-jährige Patientin erlitt eine Schnittverletzung an der rechten Mittelfingerbeere. Nach einigen Tagen bildete sich ein exophytisch wachsender Tumor. Bei der Erstvorstellung in der Notaufnahme wurde der intensiv durchblutete Tumor abgetragen. Im Verlauf der folgenden Woche stellte sich die Patientin mit einer größenprogredienten Raumforderung (Abb. 1) wiederum vor. Es erfolgte dann die Erstkonsultation mit dem Handchirurgen. In Anbetracht der Anamnese und des klinischen Befundes wurde eine Biopsie entnommen und die topische und systemische Kortisontherapie eingeleitet. Histologisch zeigten sich die typischen Befunde eines Granuloma teleangiectaticum (pyogenes Granulom): ulzeriertes Plattenepithel, geschichteter Aufbau, fibrinoleukozytäres Exsudat an der Oberfläche, angrenzend Granulationsgewebe und diskrete endotheliale Aktivierung der Kapillaren (Abb. 2). Es handelte sich nach der Abtragung um das typische Pathergiephänomen mit sofortigem Nachwachsen des Tumors und exazerbiertem Lokalbefund. Eine chirurgische Therapie ist für diese Erkrankung aus dem Formenkreis der neutrophilen Dermatosen nicht zielführend. Oftmals sind Immundefekte, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder myeloproliferative Prozesse als Begleiterkrankung zu beobachten.
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