Erschienen in:
01.10.2013 | Operative Techniken
Sekundäre Rekonstruktion des digitalen A2-Ringbands
verfasst von:
PD Dr. R. Arora, M. Lutz, L. Haug, P. Struve, C. Deml, M. Gabl
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 5/2013
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Zusammenfassung
Operationsziel
Sekundäre Wiederherstellung des A2-Ringbands zur Verbesserung der Fingerbeugefunktion nach traumatischer geschlossener Ruptur des Fingerringbandsystems.
Indikationen
Schmerzhafte, reduzierte Kraft- und Fingerfunktion während täglicher Aktivität nach kombinierten (A2 +C1) geschlossenen Ringbandrupturen. Passive freie Beweglichkeit aller Fingergelenke.
Kontraindikationen
Begrenzte Möglichkeit der Wiederherstellung der Beugefunktion nach stattgefundenen komplexen kombinierten Verletzungen der Interphalangealgelenke bzw. der Gefäß-Nervenstrukturen. Arthrose der Interphalangealgelenke.
Operationstechnik
Zur Rekonstruktion des A2-Ringbands wird ein Streifen des Retinaculum extensorum von 10 mm Breite zusammen mit dem Periost vom Boden des zweiten Strecksehnenfachs benutzt. Der periostale Anteil des Transplantats wird, mit zu den Beugesehnen gedrehter Synovialschicht, transossär jeweils am proximalen und distalen Ende des Ringbandrests fixiert. Zusätzlich wird der ligamentäre Anteil des Transplantats mit dem noch vorhandenen Rest des originalen Ringbands vernäht.
Weiterbehandlung
Postoperativ wird für 4 Wochen eine palmare Schiene, welche sich vom distalen Interphalangealgelenk (DIP) bis zur proximalen Handgelenksfurche erstreckt, angelegt. Es ist darauf zu achten, sowohl das Metakarpophalangealgelenk (MCP) als auch das proximale Interphalangealgelenk (PIP) in Streckstellung zu halten. Nach Entfernung der Schiene wird mit ergotherapeutischer Behandlung begonnen. Vollbelastung, schwere manuelle Tätigkeit sowie Sport wurden in den ersten 3 Monaten nicht gestattet.
Ergebnisse
Fünfzehn Patienten mit einer geschlossenen Ringbandruptur wurden mit einer Retinakulumplastik behandelt. Bei einer durchschnittlichen Nachuntersuchungszeit von 48 Monaten betrug die durchschnittliche Flexion im PIP-Gelenk 97 %, die Grobkraft bei Faustschluss 96 %, die Fingergriffstärke 100 % sowie der Fingerumfang der unverletzten Seite 95 %. Die Extension der betroffenen Finger war nicht eingeschränkt. Die Bewertung nach dem Buck-Gramcko-Score ergab 12 exzellente, 2 gute und 1 zufriedenstellendes Ergebnis.