Erschienen in:
01.09.2014 | Leitthema
Sicherung der Transplantationsmedizin
Aufgaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation
verfasst von:
Dr. R. Hess
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Das System der Organtransplantation in Deutschland ist in eine Vertrauenskrise geraten. Die durch Wartelistemanipulationen an 4 Transplantationszentren im Jahr 2012 ausgelöste öffentliche Diskussion hat zu einem bis heute anhaltenden dramatischen Rückgang der postmortalen Organspende geführt. Darunter leiden nicht nur auf der Warteliste gelistete 11.000 schwerstkranke Patienten, die zum eigenen Überleben dringend auf eine postmortale Organspende angewiesen sind. Betroffen sind vielmehr auch die in der Transplantationsmedizin tätigen Ärzte und Einrichtungen, deren Einsatz für die Organspende zusätzlich durch die wieder auflebende Diskussion zur Hirntoddiagnostik und zu den medizinisch-ethischen Kriterien für die Zuteilung von Organen erheblich beeinträchtigt ist. Trotz einer umfassenden Dokumentation von Spender-/Organdaten, Empfängerdaten und Funktionsdaten fehlt wegen der systembedingten Abschottung dieser Informationen voreinander die notwendige Transparenz, um die Qualität der Transplantationsmedizin in Deutschland beurteilen und darstellen zu können. Es bedarf daher der gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten, um das Vertrauen in einen transparenten qualitativ hochwertigen Organspende- und Transplantationsprozess auf der Grundlage eines Transplantationsregisters zurückzugewinnen.