Erschienen in:
15.03.2014 | Literatur kompakt
„Sonnenbrand“ vom Endoskop
verfasst von:
Prof. Dr. Hermann S. Füeßl
Erschienen in:
hautnah dermatologie
|
Ausgabe 2/2014
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Auszug
Ein 24-jähriger Mann wurde zur Abklärung von Bauchschmerzen und eines Ikterus ins Krankenhaus eingewiesen. Anamnestisch war eine seit der Geburt vorhandene Lichtsensi-tivität der Haut mit Neigung zu Sonnenbränden bekannt, die den Patienten veranlasste, langärmlige Hemden zu tragen und sich mit einem Schirm in der Sonne zu bewegen. Wegen der Bauchschmerzen wurde eine Gastroskopie durchgeführt, die keinen pathologischen Befund ergab. Die Untersuchung wurde wiederholt, weil bei dem Patienten nach der ersten Untersuchung eine Meläna aufgetreten war. Dabei stellte man zahlreiche Verbrennungen der Mukosa fest, die durch das Licht des Endoskops verursacht worden waren. Auch an den Fingerspitzen, wo das Pulsoxymeter befestigt war, waren Verbrennungen aufgetreten. Im Zuge der weiteren Abklärung ergab sich, dass der Patient stark erhöhte Porphyrin-Konzentrationen im Stuhl und Urin aufwies. Die Diagnose einer erythropoetischen Porphyrie wurde dann durch eine molekular-biologische Untersuchung bestätigt. …