Erschienen in:
01.07.2008 | Leitthema
Spezifische Immuntherapie (SIT) bei atopischer Dermatitis und Nahrungsmittelallergie
verfasst von:
Dr. M. Niebuhr, A. Kapp, T. Werfel
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 7/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die atopische Dermatitis (AD) ist eine der häufigsten chronisch entzündlichen Hauterkrankungen mit zunehmender Prävalenz. Ungefähr 80% der erwachsenen Patienten mit AD haben Sensibilisierungen gegenüber saisonalen sowie perennialen Aeroallergenen und/oder Lebensmittelallergenen, die als Provokationsfaktoren für die Entstehung und Unterhaltung von Ekzemen dienen können. Neben vielfältigen befundadaptierten lokalen und systemischen Therapiemöglichkeiten der AD spielen das Erkennen und nach Möglichkeit auch die konsequente Meidung dieser Provokationsfaktoren eine herausragende Rolle im Krankheitsmanagement. Während die klinische Wirksamkeit einer SIT bei Patienten mit allergischer Rhinitis, Asthma bronchiale und Insektengiftallergie gut belegt ist, wird der Stellenwert dieser Therapie bei der AD nach wie vor kontrovers diskutiert. Inzwischen gibt es doppelblinde, placebokontrollierte klinische Studien, die eine gute Wirksamkeit der SIT bei Patienten mit AD zeigen. Bei der Nahrungsmittelallergie gibt es erste kasuistische Hinweise und klinische Studien mit kleinen Patientenzahlen für die Wirksamkeit einer SIT sowohl mit den Nahrungsmitteln selbst als auch mit kreuzreaktiven Aeroallergenen. Auch hier sind doppelblinde, placebokontrollierte Studien an größeren Patientenkollektiven notwendig, um die klinische Wirksamkeit und immunologische Wirkmechanismen der SIT bei Nahrungsmittelallergie näher zu untersuchen.