Erschienen in:
01.03.2014 | Standards in der Unfallchirurgie
Standards in der Versorgung distaler Femurfrakturen
verfasst von:
Dr. H. Neumann, S. Breer, B. Kienast, S. Fuchs, C. Jürgens, M. Faschingbauer
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die insgesamt seltenen distalen Femurfrakturen betreffen vorwiegend 2 Altersgruppen: junge Erwachsene, bei denen meist Hochrasanztraumen ursächlich sind und häufig erhebliche Weichteilschäden und Zusatzverletzungen vorliegen, und Patienten >50 Jahre. Bei Letzteren liegen in der überwiegenden Zahl der Fälle Monoverletzungen nach Niedrigrasanztrauma vor.
Diagnose
Nach AO-Klassifikation (AO: Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen) werden extraartikuläre (33A1–3), intraartikuläre monokondyläre (33B1–3) und intraartikuläre bikondyläre Frakturen des distalen Femurschafts (33C1–3) unterschieden. Bereits die klinische Symptomatik ist nahezu diagnosesichernd. Unbedingt erhoben werden müssen Pulsstatus und neurologischer Status. Insbesondere bei jungen Verletzten muss an die Möglichkeit einer Begleitverletzung gedacht werden. Die Sicherung der Diagnose ist meist mit einem konventionellen Röntgenbild in 2 Ebenen möglich.
Therapie
Distale Femurfrakturen werden in der Regel operativ versorgt – mit dringlicher Operationsindikation. Um eine definitive, übungsstabile Versorgung zu gewährleisten, kommen heutzutage meist die (winkelstabile) Platten- oder die retrograde Marknagelosteosynthese zum Einsatz. Die Nachbehandlung erfolgt mit einer Teilbelastung von 10 kg bei entsprechender Thromboseprophylaxe für mindestens 6 Wochen.