Erschienen in:
01.08.2005 | Leitthema
Statine und Nephropathie
verfasst von:
Dr. V. Krane, C. Wanner
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Nierenkranke Patienten sind ein Hochrisikokollektiv für kardiovaskuläre Krankheiten. Die Mortalität infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist um ein Mehrfaches höher als bei Nierengesunden, bei Dialysepatienten sogar 20- bis 100fach höher. Das Lipidprofil bei chronischer Nierenerkrankung ist gekennzeichnet durch Hypertriglyzeridämie, niedriges HDL, Akkumulation von Small-dense-LDL bei meist normalem oder leicht erhöhtem LDL-Cholesterin. Aufgrund des hohen kardiovaskulären Risikos sind die Erwartungen, die in eine Lipid senkende Therapie gesetzt werden, hoch. Nach den auch für Nierenkranke empfohlenen NCEP-ATP-III-Leitlinien beträgt der Ziel-LDL-Cholesterin-Wert einer Lipid senkenden Therapie ≤100 mg/dl. Im Gegensatz zur soliden Datenlage in der nierengesunden Allgemeinbevölkerung wurden bei nierenkranken Patienten bisher nur 2 prospektive, randomisierte und plazebokontrollierte Studien durchgeführt. Überraschenderweise wurde eine signifikante Reduktion des kombinierten primären Endpunkts sowohl bei hämodialysepflichtigen Typ-2-Diabetikern als auch bei Nierentransplantierten durch Statintherapie verfehlt, was die Schwierigkeit aufzeigt, Daten aus anderen Kollektiven zu extrapolieren. Gleichzeitig spricht dies dafür, möglichst viele Nierenkranke in prospektiven, randomisierten und kontrollierten Studien mit ausreichender Fallzahl zu untersuchen.