Erschienen in:
01.03.2014 | Leitthema
Stellenwert der Hubschrauberrettung
verfasst von:
Dr. G. Hofer, W.G. Voelckel
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Die Hubschrauberrettung ist in den letzten 40 Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil der notfallmedizinischen Versorgung geworden. Vor dem Hintergrund einer Ressourcenverknappung wird der Stellenwert der kostenintensiven Luftrettung hinterfragt. Gleichzeitig stellt eine Reihe von Publikationen den tatsächlichen Effekt der luftgestützten notärztlichen Intervention in Frage. Eine sich verändernde Welt erfordert eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Einsatzmittel Notarzthubschrauber. Vor dem Hintergrund eines sich abzeichnenden Ärztemangels wird die Flugrettung zukünftig Versorgungslücken im bodengebundenen Rettungsdienst ausgleichen müssen und eine wichtige Rolle beim Patiententransport zu überregionalen Versorgungszentren im Sinne von Behandlungsnetzwerken wahrnehmen. Das im Vergleich zu einem Straßenrettungseinsatz erhöhte Unfallrisiko einer Flugmission erfordert ein rigoroses Qualitätsmanagement. Im exponierten Umfeld, wie z. B. im alpinen Gelände, müssen bei der medizinischen Versorgung ggf. Abstriche gemachten werden und das Konzept einer situationsangepassten optimalen Behandlung gegen eine strikt leitlinienkonforme Maximalversorgung abgewogen werden. Dieses Spannungsfeld erfordert ein hohes Maß an medizinischer Kompetenz. Während der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn und sich daraus ableitende Behandlungsempfehlungen als beste externe Evidenz die Basis für die notärztliche Tätigkeit bilden, müssen die individuellen persönlichen Qualifikationsmerkmale und das spezifische Einsatzszenario in der Luftrettung besondere Berücksichtigung finden. Das bedeutet, dass mit der Notwendigkeit entsprechende klinische Fähigkeiten und Fertigkeiten aufrechtzuerhalten, das Anforderungsprofil der im Rettungshubschrauber eingesetzten Notärzte entsprechend hoch ist.