Erschienen in:
01.11.2023 | Leitthema
Stressfrakturen im militärischen Kontext
verfasst von:
Matthias Ring, Benedikt Friemert, Carsten Hackenbroch, Gerhard Achatz
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Soldaten sind berufsbedingt, insbesondere als Rekruten, durch das Marschieren und exzessiven Laufsport deutlich erhöhten repetitiven Belastungsmustern am Fuß ausgesetzt. Dies kann zu militärspezifischen Stressfrakturen der Mittelfußknochen führen – den Marschfrakturen. Behandlung und Prävention dieser Frakturen haben im militärischen Kontext aufgrund ihrer Auswirkungen auf Verwendungsfähigkeit und Behandlungskosten eine besondere Bedeutung. Eine einheitliche Klassifikation dieser Frakturen besteht bislang nicht.
Fragestellung
Übersichtsarbeit über Stressfrakturen im militärischen Kontext mit Darstellung der Inzidenz, Risikofaktoren, Klassifikationen, Therapie- und Präventionsmöglichkeiten.
Material und Methode
Es erfolgte die PubMed®-basierte Auswertung der aktuellen Literatur über Stressfrakturen im militärischen Kontext und die Diskussion der Ergebnisse mit Fokus auf spezifisch militärmedizinische Behandlungsmöglichkeiten.
Ergebnisse
Es gibt unterschiedliche Klassifikationen, um Stressfrakturen einzuteilen; die bekannteste ist die MRT-basierte 4‑stufige Einteilung. Präventions- und Therapiemöglichkeiten sind vielfältig, aber bislang unzureichend validiert.
Diskussion
Militärspezifische Stressfrakturen sollten nach einer 4‑stufigen und MRT-basierten Klassifikation eingeteilt werden. Die Therapieoptionen umfassen sowohl konservative als auch operative Maßnahmen und sollten unter Berücksichtigung des individuellen Anforderungsprofils eingesetzt werden. Präventionsmaßnahmen kommt im militärischen Kontext eine tragende Rolle zu. Sie umfassen die Anpassung von Screeningtools, Ausbildung und Ausrüstung und bedürfen einer kontinuierlichen Evaluation und Weiterentwicklung.