Erschienen in:
01.09.2015 | Notfälle im Kindes- und Jugendalter
Stromunfälle in der Pädiatrie
verfasst von:
Dr. V. Icheva, E. Heimberg
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 9/2015
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Zusammenfassung
Stromunfälle gehören zwar nicht zu den häufigsten Vorstellungsgründen in der pädiatrischen Notfallambulanz, stellen aber immer wieder eine Herausforderung für den betreuenden Arzt dar, da weiterhin Unsicherheit bezüglich des Umfangs der apparativen und der Labordiagnostik sowie der Überwachungsdauer herrscht. Im Kindesalter überwiegen eindeutig die Unfälle mit Haushaltsstrom (Niederspannungsbereich < 500 V). Entgegen des verbreiteten Glaubens sind Spätarrhythmien (innerhalb 24 h) nach Niederspannungsunfällen bei Patienten mit initial unauffälligem Elektrokardiogramm (EKG) nicht zu erwarten. Diese Patienten benötigen keine weitere Diagnostik oder stationäre Überwachung. Bei den wenigsten Stromunfällen kommt es zu einer kardialen Schädigung. Im Extremfall sind ein Herzstillstand und Bewusstseinsverlust die Folgen. Diverse andere EKG-Auffälligkeiten können jedoch ebenfalls auftreten. Solche Patienten sollten stationär aufgenommen und mithilfe des kontinuierlichen EKG-Monitorings überwacht werden. Bei Unfällen im Spannungsbereich > 500 V steht der thermische Schaden im Vordergrund; schwere Verbrennungen können daraus resultieren.