Erschienen in:
10.11.2023 | Originalien
Strukturierte Fast-track-Implementierung zur beschleunigten Genesung nach elektiven kolorektalen Resektionen
Erste Erfahrungen 5 deutscher Kliniken
verfasst von:
Professor Dr. med. Wolfgang Schwenk, Sven Flemming, Monsserat Girona-Johannkämper, Wolfgang Wendt, Ibrahim Darwich, Christoph Strey
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das multimodale optimierte perioperative Management (mPOM, Fast-track, ERAS) führt zu einer erheblich beschleunigten Genesung von Patienten*Innen mit elektiven kolorektalen Resektionen. Dennoch hat sich die Fast-track-Chirurgie in Deutschland bis heute nicht im klinischen Alltag etabliert. Wir stellen die Ergebnisse einer strukturierten Fast-track-Implementierung in 5 deutschen Kliniken vor.
Methodik
Prospektive Datenerfassung im Rahmen einer 13 Monate dauernden strukturierten Fast-track-Implementierung. Eingeschlossen wurden alle Patienten*Innen ≥ 18 Jahre, die sich einer elektiven kolorektalen Resektion unterziehen mussten und ihre Einverständnis gegeben hatten. Nach 3‑monatiger Vorbereitung (Prä-FAST) wurde die Fast-track-Behandlung initiiert und für 10 Monate fortgesetzt (FAST). Zielkriterien waren die Adhärenz mit international empfohlenen Fast-track-Elementen, postoperative Komplikationen, funktionelle Erholung und postoperative Krankenhausverweildauer.
Ergebnisse
Die Daten von 192 Prä-FAST und 529 FAST-Patienten*Innen wurden analysiert. Alter, Geschlecht, Risikoprofil, Lokalisation und Art der Erkrankung der Patienten*Innen unterschied sich nicht zwischen beiden Gruppen. FAST-Patienten*Innen wurden häufiger minimal-invasiv operiert (82 vs. 69 %). Die Fast-track-Adhärenz stieg von 52 (35–65)% unter traditioneller Behandlung auf 83 (65–96)% unter Fast-track-Therapie an (p < 0,01). Die Dauer bis zum Ende der Infusionsbehandlung, Entfernung des Blasenkatheters, ersten Stuhlgang, oraler fester Kost, Wiedererreichen der Autonomie, Entlassungsfähigkeit und die postoperative Verweildauer und allgemeinmedizinische Komplikationen waren in der FAST-Gruppe signifikant niedriger. Chirurgische Komplikations‑, Reoperations- und Wiederaufnahmeraten unterschieden sich nicht.
Schlussfolgerung
Durch eine strukturierte Fast-track-Implementierung kann auch im Rahmen der deutschen Krankenhaussystematik (Struktur) in kurzer Zeit das Fast-track-Konzept mit hoher Adhärenz (> 75 %), und damit der positive Einfluss auf die postoperative Patienten*Innengenesung, erreicht werden.