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Erschienen in: Rechtsmedizin 4/2008

01.08.2008 | Originalien

Sturzbedingte tödliche Schädel-Hirn-Traumen

Vorkommen und Nachweis von Brückenvenenrupturen

verfasst von: S. Gumpert, Prof. Dr. H. Maxeiner

Erschienen in: Rechtsmedizin | Ausgabe 4/2008

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Zusammenfassung

Brückenvenenrupturen als Ursache von subduralen Blutungen entgehen in der konventionellen Sektionstechnik bei der Untersuchung von Todesfällen leicht dem Nachweis. Dies gilt insbesondere bei rasch tödlichen Fällen, da hier oft eine den Verdacht einer solchen Verletzung erweckende Subduralblutung fehlt. Hinzu kommt, dass diese Gefäße auch bei schwersten Traumen mitunter nicht durch-, sondern „nur“ aufreißen; dies macht eine makroskopische Erkennung praktisch unmöglich. Aufgrund einer 1996 am Institut für Rechtsmedizin der FU Berlin eingeführten Röntgenkontrastmitteluntersuchung des Gehirns ist es seitdem möglich, Verletzungen von Brückenvenen postmortem mit einer hohen Sensitivität von 84% darzustellen. Dieser Weg wurde von anderen Untersuchern inzwischen auch durch Einsatz einer CT-Untersuchung begangen. Die vorliegende Ausarbeitung sollte die Erfahrungen mit der „einfachen“ Röntgentechnik aus einem längeren Untersuchungszeitraum zusammenstellen. Basis sind die Daten von 226 Obduktionsfällen (1996–2005; Sturz zu ebener Erde: 45%, aus der Höhe: 38% oder auf der Treppe:17%). Bei allen Traumatypen zeigten sich ein häufigeres Auftreten von Brückenvenenverletzungen bei okzipitolateralen Aufschlägen und ein häufiges Auftreten inkompletter Brückenvenenverletzungen.
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Metadaten
Titel
Sturzbedingte tödliche Schädel-Hirn-Traumen
Vorkommen und Nachweis von Brückenvenenrupturen
verfasst von
S. Gumpert
Prof. Dr. H. Maxeiner
Publikationsdatum
01.08.2008
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Rechtsmedizin / Ausgabe 4/2008
Print ISSN: 0937-9819
Elektronische ISSN: 1434-5196
DOI
https://doi.org/10.1007/s00194-008-0532-9

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