Erschienen in:
01.07.2006 | Originalien
Subjektive Einschätzung der eigenen Gesundheit und gesundheitsrelevantes Verhalten bei niedergelassenen Psychologischen Psychotherapeuten
verfasst von:
PD Dr. A. Hessel, M. Geyer, K. Weidner, E. Brähler
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Von Juni bis August 2004 wurden 488 niedergelassene Psychologische Psychotherapeuten ausgewählter Bundesländer zur subjektiven Einschätzung der eigenen Gesundheit, zur Inanspruchnahme des Gesundheitssystems und zu gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen befragt. Es zeigte sich, dass die teilnehmenden Psychotherapeuten überwiegend einen guten Gesundheitszustand berichten. Im Vergleich zur alters- und bildungsgradentsprechenden Allgemeinbevölkerung fällt die subjektive Beurteilung des eigenen Gesundheitszustandes durch die teilnehmenden Psychologischen Psychotherapeuten allerdings negativer aus, was sicherlich in Zusammenhang gebracht werden kann mit spezifischen psychischen, körperlichen und existenziellen Belastungen des Psychotherapeutenberufes sowie mit spezifischen Besonderheiten der „Psychotherapeutenpersönlichkeit“. Die Einschätzungen der Psychotherapeuten sind altersabhängig, jedoch nicht bedeutsam durch die soziodemographischen Merkmale Geschlecht und Niederlassungssitz (Ost/West) determiniert, und auch die Zugehörigkeit zu einer Therapieschule (Psychoanalyse, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie) ist bezüglich der subjektiven Einschätzung der eigenen Gesundheit völlig unerheblich. Bezogen auf die Anzahl von Arztbesuchen und Arbeitsunfähigkeitstagen pro Jahr liegen die Psychotherapeuten unter dem Bevölkerungsdurchschnitt. Sie berichten ein hohes Maß an Achtsamkeit ihrer Gesundheit gegenüber und beschreiben die Praktizierung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen, wobei sie aber diesbezüglich offenbar höhere Erwartungen an sich haben als die Allgemeinbevölkerung.