Erschienen in:
01.05.2007 | Kasuistiken
Sublinguale, livide Schwellung am Mundboden eines Neugeborenen
Kongenitale Ranula
verfasst von:
Dr. M. K. Bernhard, D. Hückel, D. Hamala
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 5/2007
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Zusammenfassung
Ranulae sind zystische Läsionen am Mundboden. Es handelt sich dabei entweder um Retentionszysten des Ausführungsganges der sublingualen Speicheldrüse oder um Pseudozysten, die durch Sekretaustritt nach Duktusschädigung ins umgebende Gewebe entstehen. Wir berichten von einem Frühgeborenen der 33. Schwangerschaftswoche, bei dem eine seltene kongenitale Ranula am Mundboden diagnostiziert wurde. Sie führte zu keiner weiteren Beeinträchtigung und bildete sich innerhalb von 4 Monaten von selbst zurück, so dass keine Intervention erforderlich wurde. Komplikationen beim Neugeborenen sind vor allem eine behinderte Atmung und Schwierigkeiten beim Trinken. Chirurgische Interventionsmöglichkeiten einer Ranula bestehen in Nadelaspiration, Exzision der Zyste, Marsupialisation, Kryochirurgie oder zusätzlich zur Exzision die Entfernung der ipsilateralen sublingualen Speicheldrüse. Sehr gute Erfolge zeigt auch die Sklerotherapie. Da sich eine Vielzahl der kongenitalen Ranulae spontan rückbilden oder entleeren, sollte jedoch zunächst eine Verlaufsbeobachtung über mehrere Monate erfolgen.