Erschienen in:
01.03.2015 | Leitthema
Systemische Therapie der Endometriose: Alternativen zur Hormontherapie
verfasst von:
Dr. J. Braun, S.D. Schäfer, L. Kiesel
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Endometriose ist eine der häufigsten gutartigen, jedoch chronischen Erkrankungen der Frau in der reproduktiven Lebensphase. Hauptsymptome sind chronische, i.d.R. zyklusabhängige Unterbauchschmerzen und Infertilität. Ätiologie und Pathogenese sind noch unzureichend geklärt, eine kurative Therapie existiert bisher nicht. Neben der operativen Entfernung ist die medikamentöse Behandlung die zweite wichtige Therapiesäule. Bei Kinderwunsch ergibt sich zudem oft die Indikation für eine assistierte Reproduktion.
Diskussion
Vorrangiges Ziel der medikamentösen Therapie ist das Erreichen eines hypoöstrogenen Zustands. Hierfür kommen hormonelle Therapeutika, insbesondere orale Kontrazeptiva (OC), Gestagene und GnRH(„gonadotropin releasing hormone“)-Analoga infrage. Im Rahmen experimenteller Verfahren stehen Aromataseinhibitoren, GnRH-Antagonisten, selektive Östrogenrezeptormodulatoren (SERM) und selektive Progesteronrezeptormodulatoren (SPRM) zur Verfügung. Alternativ zur Hormontherapie können neben nichtsteroidalen antiinflammatorischen Medikamenten (NSAID) auch COX(Cyclooxygenase)-2-Inhibitoren, Angiogeneseinhibitoren und Immunmodulatoren eingesetzt werden. Alternative Ansätze, insbesondere bei ausgeprägter Schmerzsymptomatik, stellen zum einen die multimodale Schmerztherapie dar, sowie komplementäre Verfahren, z. B. Akupunktur, Physiotherapie und Phytotherapie.
Fazit
Ein evidenzbasierter Effekt dieser Therapien konnte bisher nicht durch randomisierte kontrollierte Studien eindeutig belegt werden. Der Beitrag fasst die systemischen Alternativen zur Hormontherapie zusammen.