Zusammenfassung
Ungenügende körperliche Aktivität führt über verschiedene Mechanismen zu einem Zustand konstanter „low-grade“ Inflammation, welche wiederum endotheliale Dysfunktion, autonome Dysbalance und adverses myokardiales Remodeling fördert und dadurch der Entwicklung einer Herzinsuffizienz Vorschub leistet. Andererseits ist eine verminderte kardiorespiratorische Fitness auch ein starker Prädiktor für die Entwicklung einer zukünftigen Herzinsuffizienz, aber auch für den Verlauf einer bestehenden Erkrankung. Deshalb ist regelmässiges Sporttreiben sowohl in der Primär-, wie auch Sekundärprophylaxe von entscheidender Bedeutung. Eine optimale Trainingssteuerung ist bei diesen oftmals schwer kranken Patientinnen und Patienten entscheidend, um eine Progression der Erkrankung oder gar einen plötzlichen sport-assoziierten Herzstillstand zu vermeiden. Das Risiko für fatale kardiale Ereignisse während des Sporttreibens hängt einerseits von der zur Herzinsuffizienz führenden Grunderkrankung, aber auch von der Pumpkraft ab. Gerade bei Patienten mit reduzierter Pumpkraft sind deshalb individualisierte und spezifische Trainingsempfehlungen angezeigt, welche auf einer gemeinsamen Entwicklung („shared decision making“) und regelmässiger Risikostratifizierung beruhen.