Erschienen in:
21.04.2016 | Hauptbeiträge
Täuschungshandlungen im Sport
Der Blicktäuschungseffekt im Basketball unter quasirealistischen Bedingungen
verfasst von:
Mustafa Alhaj Ahmad Alaboud, Iris Güldenpenning, Yvonne Steggemann-Weinrich, Wilfried Kunde, Matthias Weigelt
Erschienen in:
German Journal of Exercise and Sport Research
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Experimentelle Studien zur Blicktäuschung im Basketball konnten zeigen, dass Probanden bei der Klassifizierung der Passrichtung mehr Zeit benötigen, wenn der Blick entgegengesetzt zur Passrichtung orientiert ist im Vergleich zu einer gleichen Blickrichtung (sog. Blicktäuschungseffekt). In diesen Studien zum Blicktäuschungseffekt wurden statische Bilder präsentiert und die Reaktionen erfolgten per Tastendruck. Die vorliegende Studie prüft, ob sich die Steigerung der Antwortkomplexität auf den Blicktäuschungseffekt auswirkt und ob er auf die Präsentation dynamischer Reize übertragen werden kann. In Experiment 1 wurden den Versuchspersonen statische Bilder eines Basketballers gezeigt, der einen Druckpass nach links oder rechts spielt. Der Druckpass konnte mit oder ohne Blicktäuschung gespielt werden. Die Versuchspersonen sollten schnellstmöglich auf die Passrichtung reagieren und so gut wie möglich die Blickrichtung ignorieren. In einem Experimentalblock erfolgte die Reaktion per Tastendruck (einfache Antwort) und in einem anderen Durchgang durch eine quasirealistische Abwehrbewegung (komplexe Antwort). In Experiment 2 wurden die statischen Bilder durch Videos ersetzt. Die Reaktion erfolgte dabei ausschließlich mittels einer Ganzkörperbewegung (komplexe Antwort). Die Ergebnisse zeigen, dass der Blicktäuschungseffekt unabhängig von der Antwortkomplexität auftritt und dass er sich auf die Präsentation dynamischer Reize erweitern lässt.