Erschienen in:
01.07.2014 | Originalien
Tanzprojekte als integraler Bestandteil der CI-Rehabilitation und ihr Stellenwert für die psychische Gesundheit
Eine Pilotstudie
verfasst von:
B. Klink, M. Praetorius, S. Roder, Prof. Dr. M. Hintermair
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 7/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der Rehabilitation von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einem Cochlear Implantat (CI) finden in den letzten Jahren neben der Verbesserung der Hörfähigkeit und der kommunikativen Kompetenzen zunehmend die psychische Gesundheit und die Lebensqualität der Klienten Berücksichtigung. Im Rahmen der dafür vorgehaltenen Angebote soll überprüft werden, welchen Stellenwert Tanz für die psychische Gesundheit von erwachsenen Klienten mit einem CI hat.
Methode
Elf erwachsene CI-Träger nahmen an einem Tanzprojekt teil, das als Kooperationsprojekt zwischen dem HNO-Universitätsklinikum Heidelberg und dem Badischen Staatstheater Karlsruhe stattfand. Die Teilnehmer wurden zu 2 Zeitpunkten mit den Skalen zur psychischen Gesundheit (SPG) befragt, anhand welcher 7 verschiedene Aspekte psychosozialen Wohlbefindens erfasst werden (u. a. Autonomie, Willensstärke, Lebensbejahung, Sinnfindung).
Ergebnisse
Es zeigen sich im Vorher-nachher-Vergleich positive signifikante Veränderungen in den Bereichen Lebensbejahung, Selbstreflexion und soziale Integration sowie Tendenzen positiver Veränderungen (p ≤ 0,10) in den Bereichen Willensstärke, Natürlichkeit und Sinnfindung. Keine Veränderungen ergeben sich für den Bereich Autonomie.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse enthalten Hinweise dahingehend, dass in der Rehabilitation erwachsener Klienten mit einem CI durch Tanz als ergänzendes Angebot die psychische Gesundheit gestärkt werden kann. Die CI-Rehabilitation sollte verstärkt solche Maßnahmen konzeptionell in ihrer Angebotsstruktur verankern.