The Importance of Being Dead: the Dead Donor Rule and the Ethics of Transplantation Medicine

Auszug

Die deutsche Transplantationsmedizin steckt in der Krise. 11.000 Menschen warten auf ein Spenderorgan; demgegenüber stehen nur etwa 3.000 postmortale Organspenden im Jahr 2013.¹ Mit Bekanntwerden der Manipulationen in den Transplantationszentren sank die Spenderbereitschaft auf einen Tiefstand. Der Vertrauensverlust, der häufig als Grund der Krise angeführt wird, ist jedoch nicht allein auf die Manipulationsfälle zurückzuführen, sondern auch auf eine erneut entfachte Skepsis gegenüber der Hirntod-Konzeption. Zur Verringerung der Kluft zwischen Organempfängern und Spendern ist deshalb nicht nur eine Verbesserung der Strukturen und Zuständigkeiten, sondern ebenso eine intensivierte Auseinandersetzung mit den der Organspende zugrundeliegenden ethischen und anthropologischen Wertfragen von Nöten. …