Erschienen in:
01.12.2014 | Schwerpunkt
Therapie der Hepatitis C
Was ist gesichert?
verfasst von:
Prof. Dr. H. Wedemeyer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Therapie der Hepatitis C befindet sich aktuell in einem radikalen Umbruch. Zahlreiche neue „direct-acting antivirals“ (DAA) gegen das Hepatitis-C-Virus (HCV) sind kürzlich zugelassen worden oder werden in wenigen Monaten verfügbar sein.
Fragestellung
Wie wirksam sind die neuen Therapien und wie sollten die neuen Medikamente gegen Hepatitis C sinnvoll eingesetzt werden?
Material und Methoden
Ausgewählte Phase-II- und Phase-III-Therapiestudien und Leitlinienempfehlungen zur Behandlung der Hepatitis C wurden zusammengestellt und bewertet.
Ergebnisse
Die neuen Therapien der Hepatitis C sind interferonfrei und führen bei fast allen Patientengruppen in mehr als 90 % der Fälle zu einer Ausheilung der Infektion. Es stehen HCV-Proteaseinhibitoren, HCV-NS5A-Inhibitoren und nukleotidische sowie nichtnukleosidische Polymeraseinhibitoren zur Verfügung. Die Therapiedauer beträgt je nach Stadium der Lebererkrankung, HCV-Genotyp und Viruslast 8–24 Wochen. Die Gabe von Ribavirin ist nicht mehr regelhaft erforderlich. Resistenzen gegen einzelne Substanzen scheinen nur einen geringen Einfluss auf die Ausheilungsraten zu haben, sind aber im Falle von Therapieversagen vor erneuten Behandlungen unbedingt zu berücksichtigen.
Schlussfolgerungen
Die chronische Hepatitis C ist heute eine heilbare Erkrankung. Die Effekte einer HCV-Elimination auf die Leberfunktion und das Risiko eines hepatozellulären Karzinoms müssen prospektiv untersucht werden.