Erschienen in:
01.02.2016 | Übersichten
Therapie der posttraumatischen Arthrose am Sprunggelenk
Argumente für eine Arthrodese
verfasst von:
Prof. Dr. M. Walther, A. Röser
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
|
Sonderheft 3/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Trotz der nun mehrere Jahrzehnte umfassenden Erfahrung mit der endoprothetischen Versorgung des Sprunggelenks ließ sich die Überlegenheit der Prothese bisher nicht belegen.
Endoprothese
Bei ähnlichen funktionellen Resultaten im Langzeitverlauf liegt die Revisionsrate 10 Jahre nach endoprothetischer Versorgung bei ca. 30 %. Ungelöste Probleme der Endoprothese sind die aseptische Lockerung, Zystenbildung, Low-Grade-Infekte und heterotope Ossifikationen. Verschiedene Arbeiten haben signifikant schlechtere Ergebnisse nach endoprothetischer Versorgung jüngerer und aktiver Menschen nachgewiesen.
Arthrodese
Demgegenüber haben die Operationstechniken für die Arthrodese des Sprunggelenks einen großen Entwicklungsschub erfahren. Solange keine ausgedehnten Knochendefekte oder schwere Achsfehlstellungen vorliegen, kann die Arthrodese heute in vielen Fällen arthroskopisch mit minimalem Weichteiltrauma durchgeführt werden. Dies bietet insbesondere auch Vorteile bei vorbestehenden ausgedehnten Weichteilvernarbungen, die bei posttraumatischen Arthrosen nicht selten sind. Die Anschlussarthrosen sind v. a. ein Problem bei unzureichender Beachtung der Achsstellung.
Ergebnisse
Die Mehrzahl der Patienten mit posttraumatischer Arthrose ist jünger und durch ein hohes Aktivitätsniveau gekennzeichnet. Speziell für diese Patienten stellt die Arthrodese des oberen Sprunggelenks ein zuverlässiges und hinsichtlich der Langzeitergebnisse stabiles Therapieverfahren dar. Für die Arthrodese sprechen insbesondere die im Vergleich zur Endoprothese signifikant geringere Revisionsrate sowie die seltenen schweren Komplikationen bei funktionell identischen Langzeitergebnissen.