Erschienen in:
01.05.2016 | Pharyngitis | Leitthema
Therapie der rezidivierenden akuten Tonsillitis
AWMF-S2k-Leitlinie zur Tonsillektomie und Tonsillotomie
verfasst von:
Dr. N. Toepfner, Prof. Dr. J. Windfuhr, Prof. Dr. R. Berner
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Bei einer bundesweiten Erhebung regionaler Tonsillektomiehäufigkeiten wurden 2007–2012 deutliche Differenzen festgestellt, die auf eine unterschiedliche Gesundheitsversorgung innerhalb Deutschlands hinweisen. Als konsentierte Entscheidungsgrundlage wurde die S2k-Leitlinie der AWMF – Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF-Register Nr. 017/024) „Therapie entzündlicher Erkrankungen der Gaumenmandeln – Tonsillitis“ durch mehrere Fachgesellschaften entwickelt. Aufgrund der erhöhten Morbidität nach Tonsillektomie wird eine strenge, leitlinienkonforme Indikationsstellung empfohlen. Zur Entscheidung für oder gegen eine operative Therapie der Gaumenmandeln muss bei jeder Episode des Krankheitsbildes „Halsschmerzen“ zwischen viraler und bakterieller Infektion unterschieden werden. Außerdem ist die Festlegung auf eine der folgenden Diagnosen zentral: „akute Tonsillitis“, „akute Tonsillopharyngitis“ oder „akute Pharyngitis“. Das therapeutische Vorgehen richtet sich entsprechend den Leitlinienempfehlungen nach der Zahl bakterieller Tonsillitiden und bakterieller Tonsillopharyngitiden über einen ärztlich evaluierten Beobachtungszeitraum von mindestens 12 Monaten.