Erschienen in:
01.04.2015 | Leitthema
Therapie mit Antipsychotika und Antidepressiva bei Demenzen
verfasst von:
Prof. Dr. L. Frölich, L. Hausner
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Bei Demenzen treten oft depressive Symptome, Angst, Halluzinationen oder Wahn auf und diese sind mit eher unspezifischen Verhaltensänderungen verbunden. Eine zielgerichtete Pharmakotherapie ist durch die Grunderkrankung und die damit verbundenen Komorbiditäten erschwert. Die vorliegende Übersicht beschränkt sich auf die neuere Evidenzlage zu Antidepressiva und Antipsychotika bei psychotischen Störungen, Agitation und Depression bei Demenzen und stützt sich auf die publizierten randomisierten kontrollierten Studien und Metaanalysen. Die Evidenzlage zur Gabe von Antipsychotika in unterschiedlichen Indikationsbereichen favorisiert den Einsatz von Risperidon, mit geringerer Evidenz auch Quetiapin und Aripiprazol, Haloperidol sollte nicht eingesetzt werden. Bezüglich Antidepressiva wird der Nutzen einer Pharmakotherapie depressiver Alzheimer-Patienten wegen des Nebenwirkungspotenzials generell kritisch diskutiert. Dennoch wirken sich selektive Serotoninwiederaufnahmehmmer wie Citalopram und mit geringerer Evidenz auch Sertralin zumindest auf neuropsychiatrische Begleitsymptome günstig aus. Die Schlussfolgerungen folgen den Empfehlungen der derzeitig gültigen DGN/DGPPN S3-Behandlungsleitlinie Demenzen.