Erschienen in:
10.10.2023 | Tinnitus | Leitthema
Cochleaimplantat und Tinnitus
verfasst von:
Prof. Dr. med. Heidi Olze, Jana Vater, Moritz Gröschel, Agnieszka J. Szczepek
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 11/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Versorgung mit einem Cochleaimplantat (CI) hat sich heute als erfolgreiche Standardtherapie zur auditorischen Rehabilitation von hochgradig schwerhörigen oder tauben Patient*innen etabliert. CI-Kandidat*innen mit Tinnitus profitieren darüber hinaus auch von einer nachhaltigen Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität („health-related quality of life“, HRQoL) und des Tinnitus-Distress. Aktuelle CI-Indikationen sind neben der beidseitigen sensorischen hochgradigen Schwerhörigkeit und Taubheit (DSD) auch Patient*innen mit einseitiger Taubheit (SSD) und asymmetrischem Hörverlust (AHL). Aus den neuen bzw. erweiterten CI-Indikationen resultieren entsprechend vielfältige Versorgungssituationen, die auch mit Unterschieden in der Tinnitusbelastung vor und nach CI verbunden sein können. In diesem Artikel werden sowohl die Tinnitusprävalenz als auch der Einfluss der CI-Versorgung auf Tinnitusprävalenz und Tinnitusschweregrad in den verschieden Versorgungsgruppen diskutiert. Darüber hinaus werden weitere Therapiemöglichkeiten zur Tinnitussuppression auf der Grundlage des CI-Prinzips, einschließlich der Entwicklung eines Anti-Tinnitus-Implantats („proof of concept“) vorgestellt.