Erschienen in:
01.09.2006 | Originalien
Topische Cannabinoidagonisten
Eine effektive, neue Möglichkeit zur Behandlung von chronischem Pruritus
verfasst von:
PD Dr. S. Ständer, H. W. Reinhardt, T. A. Luger
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 9/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei chronischem, therapieresistenten Pruritus versagen häufig konventionelle Therapiemaßnahmen und neue Therapieansätze sind gefragt. Kürzlich wurde die Expression von Cannabinoidrezeptoren auf kutanen sensorischen Nervenfasern beschrieben, und der Einsatz von Cannabinoidagonisten zur Therapie von Pruritus scheint rational.
Patienten
In einer offenen Anwendungsbeobachtung erhielten 22 Patienten mit Prurigo, Lichen simplex und Pruritus eine N-Palmitoylethanolamin- (PEA-)haltige Pflegecreme.
Ergebnisse
Bei 14/22 Patienten konnte ein guter bis sehr guter antipruritischer Effekt dokumentiert werden. Im Mittel war eine signifikante Juckreizreduktion um 86,4% zu verzeichnen. Die Therapie wurde von allen Patienten gut toleriert; es traten keine unangenehmen Sensationen wie Brennschmerz oder Kontaktekzeme auf.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse zeigen, dass topische Cannabinoidagonisten eine effektive Therapie mit guter Verträglichkeit bei therapierefraktärem Juckreiz verschiedenster Ursache darstellen. Es darf spekuliert werden, dass Cremes mit einer höheren Konzentration an Wirkstoffen zu einem noch besseren Ansprechen des Pruritus mit breiterem Indikationsgebiet führen werden.