Erschienen in:
01.10.2015 | Originalien
Tumoren und Metastasen an der Wirbelsäule
Cavity/Coblation-Operation und Vertebro-/Kyphoplastie
verfasst von:
Dr. med. D. Dabravolski, A. Lahm, J. Eßer, H. Merk
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Radikale Operationen bei Wirbelsäulenmetastasen sind in vielen Fällen nicht durchführbar, v. a. bei älteren, multimorbiden Patienten mit höheren Operationsrisiken. Behandlungsziele sind: minimal invasive und maximal effektive Tumorentfernung, Frakturreposition, Stabilisierung, Schmerzreduktion sowie Verbesserung der Lebensqualität der Patienten. Die Besonderheiten und Problematik der Diagnostik und Therapie mit der Cavity/Coblation-Methode, die Operationstechnik und Behandlungsergebnisse von 250 Patienten mit Wirbelkörpertumoren/-metastasen werden präsentiert.
Material und Methode
Die Tumorgeweberesektion im Wirbelkörper erfolgt durch Plasmafeld über den perkutanen trans-/extrapedikulären Zugang und anschließender Vertebro- bzw. Ballonkyphoplastie. Es erfolgte ein postoperatives Follow-up mit klinischen und radiologischen Untersuchungen inkl. Angaben zur Schmerzlinderung und Lebensqualitätsverbesserung.
Ergebnisse
Innerhalb von 6 Jahren (März 2008–Februar 2014) wurden insgesamt 250 Patienten bzw. 812 Wirbelkörper behandelt. In 59 Fällen wurden zusätzlich dorsale perkutane Instrumentation und Aufrichtung durchgeführt. Ein minimaler Blutverlust und sehr geringe Komplikationsrate waren zu verzeichnen. Postoperativ zeigten sich deutliche Schmerzreduktion, Zufriedenheit, schnelle Mobilisation und Lebensqualitätsverbesserung bei allen Patienten. Sofortige Radiatio und Chemotherapie konnte durchgeführt werden. In 38 Fällen der trat Zement nach lateral bzw. in das Bandscheibenfach aus, jedoch ohne klinische Relevanz. 188 Patienten sind inzwischen wegen Tumormanifestationen verstorben.
Schlussfolgerungen
Die Coblation/Cavity-Methode hat sich als sicheres minimal-invasives Verfahren erwiesen, mit guten kurz-und langfristigen Ergebnissen und geringeren Komplikationsraten. Wichtig sind eine umfassende Diagnostik inkl. Tumorstaging, richtige Indikationsstellung und Prognoseeinschätzung sowie präzise Operationstechnik.