Erschienen in:
01.11.2015 | Ultraschall | Leitthema
Optoakustische Bildgebung
verfasst von:
Dr. M. Fournelle, S. Tretbar
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 11/2015
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Bildgebende Verfahren spielen eine immer größere Rolle in der modernen medizinischen Diagnostik. Ultraschall ist eine der am weitesten verbreiteten Modalitäten, weist jedoch im Vergleich zu anderen Verfahren einen geringen Weichgewebekontrast auf. Darüber hinaus ist Ultraschall aufgrund der verfügbaren Kontrastmittel nur bedingt als Methode für die molekulare Bildgebung einsetzbar.
Radiologische Standardverfahren
Erweiterungen der konventionellen Sonographie wie z. B. Doppler oder kontrastverstärkter Ultraschall erlauben die kontrastreiche und funktionelle Abbildung der Vaskularisierung. Als Methode für die molekulare Bildgebung bleibt Ultraschall jedoch auf die Gefäße beschränkt.
Methodische Innovationen
Die Optoakustik kombiniert die Vorteile der Optik (hoher Kontrast) mit denen des Ultraschalls (geringe Streuung, hohe Auflösung). Bei dieser Technik werden Signale gemäß der lokalen (stark gewebeabhängigen) optischen Eigenschaften mit hohem Kontrast erzeugt und mit einem akustischen Verfahren ausgelesen.
Leistungsfähigkeit
Die Optoakustik weist den Vorteil der Skalierbarkeit hinsichtlich der Auflösung auf und kann für die komplette Bandbreite von in vivo über präklinisch bis am Patienten eingesetzt werden. Bei Auflösungen im Bereich des klinischen Ultraschalls (100–400 µm) kann Gewebe mit optischem Kontrast über mehrere Zentimeter Tiefe abgebildet werden.
Bewertung
Im Gegensatz zum klassischen Ultraschall ist die Optoakustik für den Einsatz als Verfahren für die molekulare Bildgebung geeignet. Diverse Kontrastmitteltypen wurden ebenso wie verschiedene technische Umsetzungen als Bildgebungssystem bereits präklinisch erprobt. Die Technik steht an der Schwelle zur Anwendung in der Klinik und erste Studien sind bereits angelaufen.
Empfehlung für die Praxis
Erste Studien laufen derzeit zur Diagnose von Brustkrebs, arthritischen Erkrankungen sowie Hautveränderungen.