Erschienen in:
01.07.2015 | Kasuistiken
Unterdrucklungenödem
Übersicht, Fallbericht und mögliche klinische Bedeutung
verfasst von:
Dr. M. Thiel, J. Paulsen, S. Mayer, C. Rasch
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 7/2015
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Zusammenfassung
Die vorliegende Kasuistik behandelt den Fall eines 15-jährigen Jungen mit laparoskopischer Appendektomie bei phlegmonöser Appendizitis. Bei der Narkoseausleitung war nach einem Biss des Jungen auf den Tubus ein Abfall der arteriellen Sauerstoffsättigung (SaO2) erfolgt. Radiologisch ergab sich der Verdacht auf ein Lungenödem. Nach Beatmung mithilfe des „continuous positive airway pressure“ (CPAP) und assistierter Spontanbeatmung (ASB) am Folgetag konnte die vollständige Normalisierung des Zustands des Patienten erreicht werden. Es wurde ein Unterdrucklungenödem, eine Komplikation akuter und chronischer Obstruktionen der oberen Atemwege, diagnostiziert. Der pathophysiologische Mechanismus beim Unterdrucklungenödem besteht in der Entwicklung eines ausgeprägten, negativen intrapleuralen Drucks (niedriger als der Umgebungsdruck) während der Inspiration gegen die geschlossene Glottis. Die Prävalenz wird zwischen 0,05 und 0,1 % angegeben, ist aber wahrscheinlich deutlich höher. Die Therapie ist symptomatisch.