Erschienen in:
12.09.2016 | Urolithiasis | Einführung zum Thema
Moderne Steintherapie
Zwischen Individualisierung und Guidelines
verfasst von:
PD Dr. M. Schoenthaler, Dr. M. Straub
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 10/2016
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Auszug
Kaum ein anderes Gebiet der Urologie hat sich in den vergangenen Jahren so stark gewandelt wie das der Steine. Nach Einführung der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL) in die Harnsteintherapie der 1980er Jahre galt das Kapitel als abgeschlossen. Steine, egal ob in der Niere oder im Harnleiter, konnten zertrümmert werden, mehrfach, ohne Narben und bei Rezidiven immer wieder. Die offen-operative Steinchirurgie trat mehr und mehr in den Hintergrund wie auch die Harnsteinmetaphylaxe, die nicht selten ganz vergessen wurde. Indessen machte in den 1990er Jahren die epidemiologische Entwicklung der Urolithiasis mit steigenden Prävalenz- und Inzidenzwerten bei gleichzeitigem Anstieg der Behandlungszahlen in den Kliniken der westlichen Industrienationen zunehmend nachdenklich. Waren wesentliche Aspekte übersehen worden? Sollte die Metabolik der Harnsteine doch ernst genommen und eine Rezidivprophylaxe durchgeführt werden? In einigen Arbeiten war sogar von einem „Stein-Boom“ die Rede. …