Erschienen in:
01.10.2014 | Originalien
Vakuumtherapie mit PHMB Gaze zur Behandlung postoperativer subkutaner Bauchdeckeninfektionen
verfasst von:
Dr. C. Marquardt, P. Koppes, U. Krohs, A. Mares, R. Paglinawan, D. Höfer, T. Schiedeck
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Methoden
In einer prospektiven Fall-Kontroll-Serie von 16 Patienten wurde die Heilungsrate von Sekundärnähten an subkutanen Wundinfektionen der medianen Laparotomiewunden nach kolorektalen Eingriffen untersucht, bei denen die Wunden vorher mittels eines Vakuumtherapiesystems mit Polyhexamethylbiguanid (PHMB) Gaze konditioniert worden waren.
Ergebnisse
Das nach Eröffnung der infizierten Wunden initial gemessene mittlere Wundvolumen betrug 203 ml. Die Vakuumverbände konnten im Durchschnitt alle 3 Tage am Krankenbett gewechselt werden, was aufgrund des beim Verbandwechsel gemessenen geringen Schmerzniveaus von 1 [Mittelwert (MW), visuelle Analogskala (VAS)] gut möglich war. Nach durchschnittlich 3 Vakuumverbandwechseln waren die Wunden infektfrei und konnten am Krankenbett in Lokalanästhesie durch eine Sekundärnaht verschlossen werden. Bei den ersten 7 Patienten wurden subkutan kapillare Drainagen ohne Sog eingelegt. Da die Heilungsrate in dieser ersten Gruppe mit 29 % niedrig war, wurden die folgenden 9 Patienten mit subkutan eingelegten, runden Drainagen mit angeschlossenem Unterdruck behandelt. Daraufhin konnte eine Heilungsrate von 89 % erzielt werden. Die Kosten für die Vakuumtherapie inklusive der Arbeitskosten betrugen durchschnittlich 322,20 EUR pro Patient.
Schlussfolgerung
Die Vakuumtherapie mit PHMB Gaze erwies sich als eine wirtschaftliche Behandlungsmethode, durch die eine Verringerung des Zeitaufwands und der Gesamtkosten sowie eine Entlastung des zentralen Operationssaals erreicht werden konnten.