Ein 69-jähriger, bisher gesunder Patient (Gewicht 83 kg, Körpergröße 185 cm) verspürt am frühen Morgen beim Treppensteigen einen ausgeprägten thorakalen Druck sowie Luftnot begleitet von einem Schweißausbruch und einer Panikattacke. Erstmals hatte er am Vortag ein thorakales Engegefühl mit Drucksymptomatik. Nach Alarmierung des Notarztes wird das Notarzt-EKG übertragen (7:53 Uhr) (Weidener HerzInfarktNetz [WHIN]) (Abb. 1) und der Patient in den Herzkatheter verbracht. Das EKG zeigt eine rückläufige ST-Hebung mit T-Negativierung über der Hinterwand, ST-Senkungen in V5/V6, I und aVL als Zeichen eines subakuten ST-Hebungs-Myokardinfarkt (STEMI) der Hinterwand. Der Patient wurde um 8:32 Uhr im Rahmen des WHIN aufgenommen und um 9:24 Uhr (nach 52 min) erfolgte die Koronar-Drahtpassage. Im Herzkatheter zeigte sich eine koronare 3-Gefäß-Erkrankung mit mäßigen Wandveränderungen im Hauptstamm und eine mittige sowie distale wenigstens 60%ige Stenose des Ramus interventricularis anterior (LAD), eine 85%ige proximale Ramus-Intermedius-Stenose, zwei proximale Stenosen im Abgang der rechten Koronararterie sowie ein kompletter Verschluss der rechten Herzkranzarterie (RCA) nach Abgabe eines Seitenasts (Abb. 2). Es erfolgte die Rekanalisation und Stentimplantation im Bereich der distalen und proximalen RCA (Stents: 2,25 × 24 mm, 2,5 × 24 mm und 3,0 × 24 mm). Abb. 2 zeigt die Herzkranzgefäße und die Rekanalisation der RCA. Nach Ausschluss eines Perikardergusses in der Echokardiografie wird bei nachgewiesenem Vorhofflimmern eine Tripletherapie mit Aspirin, Clopidogrel und Apixaban begonnen und für die Dauer der oralen Antikoagulation der Protonenpumpeninhibitor (PPI) Pantoprazol verordnet. Im initialen Labor zeigte sich das Troponin mit 822 pg/dl deutlich erhöht, bei normaler Creatin-Kinase (CK) und normaler CK-MB. NT-proBNP war mit 22.283 pg/ml ebenfalls massiv erhöht (Kreatin: 1,13 mg/dl). Das bestehende Vorhofflimmern konnte durch Magnesiuminfusion (5 Ampullen 10%iges Magnesium über 20 min) in den Sinusrhythmus konvertiert werden.
×
×
…
Anzeige
Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu diesem Inhalt zu erhalten
In einer Studie aus New York wirkte sich Ärger kurzfristig deutlich negativ auf die Endothelfunktion gesunder Probanden aus. Möglicherweise hat dies Einfluss auf die kardiovaskuläre Gesundheit.
Die Nahrungsaufnahme auf wenige Stunden am Tag zu beschränken, hat möglicherweise einen günstigen Einfluss auf die Prognose nach akutem ST-Hebungsinfarkt. Darauf deutet eine Studie an der Uniklinik in Halle an der Saale hin.
Die Anlage eines interatrialen Shunts zur Reduktion des linksatrialen Drucks ist ein neuer Therapieansatz bei Herzinsuffizienz. Viele Patienten sprechen darauf an, andere jedoch nicht.
Nach PCI besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko, wenn die Behandelten eine verminderte linksventrikuläre Ejektionsfraktion aufweisen. Das Risiko ist umso höher, je stärker die Pumpfunktion eingeschränkt ist.
Update Kardiologie
Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.