Erschienen in:
01.10.2014 | Leitthema
Verletzungen des vorderen Kreuzbandes bei Sportlern
verfasst von:
Dr. S. Shafizadeh, M.M. Schneider, B. Bouillon
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Vordere Kreuzbandrupturen stellen für Sportler schwerwiegende Verletzungen dar, die nicht selten mit Begleitverletzungen einhergehen und zu relevanten kinematischen Veränderungen des femorotibialen Roll-Gleit-Mechanismus des Kniegelenkes führen. Instabilität und Sekundärschäden der Menisken und des Knorpels können für Sportler karrierelimitierend sein. Zur Wiedererlangung der sportlichen Leistungsfähigkeit sowie zur Vermeidung sekundärer Folgeschäden stellt der vordere Kreuzbandersatz daher den Goldstandard der Therapie einer vorderen Kreuzbandruptur dar. Einem ständigen Wandel unterliegend können mit den aktuellen Techniken des vorderen Kreuzbandersatzes individuelle Anforderungen der Sportler sowie sportartspezifische Aspekte berücksichtigt werden. Hierfür stehen verschiedene Transplantate, Fixationsmöglichkeiten und Operationstechniken zur Verfügung, die individuell abgestimmt werden können. Wesentlich für die Wiederherstellung des kinematischen Roll-Gleit-Mechanismus und die Stabilität sind anatomisch korrekt positionierte Bohrkanäle in Verbindung mit stabilen Transplantatverankerungen. Unter Berücksichtigung dieser individuell abgestimmten operationstechnischen Aspekte ist eine frühfunktionelle Nachbehandlung, die den Rehabilitationsverlauf maßgeblich beeinflussen kann, möglich und es können gute Funktions- und Stabilitätsergebnisse erzielt werden, sodass nach Wiedererlangung der neuromuskulären Fähigkeiten, der Kraft und Koordination über ein sportartspezifisches Training die sportliche Leistungsfähigkeit wiedererlangt werden kann.