Erschienen in:
01.10.2010 | Leitthema
Verwirklichungschancen von Anfang an
Frühe Förderung im 13. Kinder- und Jugendbericht
verfasst von:
Prof. Dr. H. Keupp
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 10/2010
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Zusammenfassung
Eine Bilanz der Leistungen zur gesundheitsbezogenen Prävention und Gesundheitsförderung, die vom System der Kinder- und Jugendhilfe erbracht und erbracht werden sollten, hatte der 13. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung (KJB) vorzulegen. Gesundheitsrelevante Entwicklungsthemen sind in der ersten Lebensphase Bindung und Autonomie. Das Konzept der frühen Förderung wird durch die dreifache Aufgabenbestimmung der Kinder- und Jugendhilfegesetzgebung bestimmt: die Förderung von Entwicklungschancen, der Hilfestellung dort, wo die Ressourcen nicht ausreichen, und dem Schutz der Kinder im Fall ihrer Gefährdung und Vernachlässigung. Der größte Förderbedarf wird bei Kindern aus Familien mit Armuts- und Migrationshintergrund gesehen. Die genannten drei Ziele erfordern regionale Netzwerke, die die bestehenden Hilfesysteme, neben der Kinder- und Jugendhilfe auch die Pädiatrie und Kinderpsychiatrie, die Hebammen sowie die Frühförderung zu integrierten Handlungssystemen verbinden. Auf dieser Grundlage geht es dann um die Stärkung der Elternkompetenz durch Maßnahmen der Familienbildung sowie um sozialraumbezogene familienergänzende Förderangebote (zum Beispiel Early-excellence-Ansätze, Mehr-Generationshäuser, Familienzentren oder Familienhebammen) sowie um gezielten Kinderschutz.