Erschienen in:
27.02.2017 | Volumenersatz | Einführung zum Thema
Welche Wässer braucht mein Patient, und wenn ja, wie viele?
verfasst von:
Prof. Dr. M. Sander
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 3/2017
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Auszug
Die perioperative Infusionstherapie stellt sicher eine der vom Anästhesisten am häufigsten durchgeführten Therapieformen dar. Allerdings dürfte hier in vielen Fällen in der klinischen Routine nicht wirklich der genaue Zielparameter dieser therapeutischen Maßnahme dem behandelnden Arzt dezidiert bekannt sein. Ebenso erscheint die Indikationsstellung – welche Infusionslösungen in welcher Menge welcher Patient wann und wie schnell erhalten sollte – häufig unklar. Ein Grundproblem liegt darin, dass die adäquate Menge an kristalloiden und/oder kolloiden Infusionslösungen, die dem Patienten in einem perioperativen Setting appliziert werden sollte, häufig schwierig zu bestimmen ist. Welche Zielparameter sollten hier verwendet werden? Werden kristalloide Lösungen verwendet, können die Kompartimente, in denen sich diese Flüssigkeiten verteilen, klinisch nicht genau überwacht werden. Werden kolloide Lösungen verwendet, so kann das Blutvolumen als primärer Verteilungsraum ebenso wenig in der Klinik als Zielgröße verwendet werden. Somit stehen dem Kliniker, obwohl er täglich in seiner Arbeit mit Infusionstherapie und Flüssigkeitsersatz befasst ist, nur begrenzte Mittel zur Verfügung, hier eine Therapie anhand von messbaren physiologischen Größen durchzuführen und seine Entscheidungen auf eine fundierte Basis von methodisch exzellenten Studien zu stellen. …