Erschienen in:
01.03.2012 | Übersichten
Wann soll eine systemische Chemotherapie beim Harnblasenkarzinom eingesetzt werden?
verfasst von:
PD Dr. C.-H. Ohlmann, M. Stöckle
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Die perioperative Chemotherapie wird weiterhin kontrovers diskutiert. Die Datenlage aus kontrollierten Studien hat sich seit Jahren nicht wesentlich verändert, so dass v. a. für die adjuvante Chemotherapie in den aktuellen Leitlinien keine Empfehlung außerhalb von klinischen Studien gegeben wird. Die neoadjuvante Chemotherapie kann v. a. bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen Tumoren zu einem Downstaging führen, was zu einer besseren Operabilität beitragen kann. Allerdings wird auch deutlich, dass die Qualität der Operation wesentlich zum Rezidivrisiko und Prognose der Patienten beiträgt und damit die Ergebnisse perioperativer Chemotherapiestudien negativ beeinflussen kann. Aus einer Reihe von retrospektiven Analysen zum Outcome von Patienten nach Zystektomie wird auch deutlich, dass v. a. Patienten mit Lymphknotenmetastasen von einer adjuvanten Chemotherapie profitieren. Für die Therapie des metastasierten Harnblasenkarzinoms stellt die Kombination aus Gemcitabine/Cisplatin weiterhin den Goldstandard dar. Mit Vinflunin wurde erstmals ein Standard für die Zweitlinientherapie definiert, der v. a. auch als Vergleichsarm für weitere Therapiestudien dienen wird.