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2013 | Buch

Weiterbildung Anästhesiologie

CME-Beiträge aus: Der Anaesthesist Januar 2012–Juni 2013

verfasst von: Prof. Dr. H. Forst, Prof. Dr. T. Fuchs-Buder, Prof. Dr. A. R. Heller, Prof. Dr. M. Weigand

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Themen der Anästhesiologie - für die Fort- und Weiterbildung

Sie möchten sich über Änderungen, Neuerungen, aktuelle Themen oder Trends Ihres Fachgebietes informieren?

Sie wollen praxisrelevante Informationen, die anschaulich und verständlich aufbereitet sind?

Sie stehen vor der Facharztprüfung und möchten die wichtigsten Fakten Ihres Faches lernen oder noch einmal auffrischen?

Das vorliegende Werk bietet aktuelles Fachwissen rund um die Anästhesiologie in hoher Qualität und auf hohem Niveau - verfasst und begutachtet von Experten - zu den Themen:

Obstruktive Schlafapnoe im Kindesalter - Anästhesiologische Aspekte

Anästhesie bei geriatrischen Patienten - Teil 1: Alter, Organfunktion und typische Erkrankungen

Kardiogener Schock

Anästhesie bei geriatrischen Patienten - Teil 2: Anästhetika, Patientenalter und Anästhesieführung

Tumorschmerz in der Palliativmedizin

Ernährung in der Intensivmedizin - Teil 1

Stressläsionen im oberen Gastrointestinaltrakt

Anästhesie bei endourologischen und roboterassistierten Eingriffen

Wenn das Ruhemembranpotenzial aus der Ruhe kommt - Akute Hyperkaliämie in der perioperativen Phase

Vermeidung katheterassoziierter Infektionen

Praktische Diagnostik des Säure-Base-Haushalts - Teil 1: Differenzierung von respiratorischen und metabolischen Störungen

Praktische Diagnostik des Säure-Base-Haushalts - Teil 2: Differenzierung von metabolischen Störungen

Infektionsprävention durch das Anästhesieteam

Postpunktioneller Kopfschmerz

Ernährung in der Intensivmedizin - Teil 2: spezielle Ernährungsprobleme

Narkose zur Elektrokrampftherapie

Anästhesiologische Besonderheiten der Trisomie 21 (Down-Syndrom)

Inhalative Anästhetika

Die Inhalte entsprechen den CME-Beiträgen aus der Fachzeitschrift

„Der Anaesthesist“ von Heft 1/2012 - Heft 06/2013 und orientieren sich an der Weiterbildungsordnung „Facharzt für Anästhesiologie“.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Obstruktive Schlafapnoe im Kindesalter
Anästhesiologische Aspekte
Zusammenfassung
Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) kann den Säugling bis zum Erwachsenen betreffen. Die Symptomatik ist zunächst altersabhängig und gleicht sich erst während der Pubertät der von Erwachsenen an. Wichtige Hinweise im Kindesalter geben z. B. kraniofaziale Dysmorphien, Gedeihstörungen, Infektanfälligkeiten oder Sprachentwicklungsverzögerungen. Kinder vor der Pubertät können durch Unruhe, Aufmerksamkeitsdefizite, schlechte Schulleistungen oder sekundäre Enuresis auffallen. Entscheidend für die anästhesiologische Versorgung sind zunächst die Erhebung einer Verdachtsdiagnose und deren Berücksichtigung für die perioperative Planung. Die Sicherheitsaspekte im Umgang mit OSA-Kindern betreffen insbesondere die perioperative Atemwegssicherung und die ausreichend lange Überwachung der respiratorischen Funktionen.
J. Schnoor, J. Ligner, A. Merkenschlager
Anästhesie bei geriatrischen Patienten
Teil 1: Alter, Organfunktion und typische Erkrankungen
Zusammenfassung
Aufgrund der demografischen Entwicklung wird sich der Anteil der über 80-Jährigen in Deutschland in den nächsten 30 Jahren von heute 4 Mio. auf ca. 10 Mio. mehr als verdoppeln. Dies wird zu einer Zunahme an multimorbiden, chronisch-kranken Patienten führen. Auch wenn ältere Menschen nicht von Erkrankungen betroffen sind, reagieren sie auf die perioperativen Veränderungen der Homöostase, die pharmakologischen Interventionen und die operativen Prozeduren viel empfindlicher als jüngere Patienten. Die Erholung nach einem operativen Eingriff ist oft verlängert und resultiert nicht immer in einer „Restitutio ad integrum“. In Teil 1 dieses Weiterbildungsbeitrags werden die Zusammenhänge zwischen Alter und Organfunktion dargestellt und zudem typische Erkrankungen besprochen, die perioperativ bei der Versorgung geriatrischer Patienten bedeutsam sind. Die Besonderheiten von Anästhetika und Anästhesieführung im Alter werden in Teil 2 dargestellt.
A. Herminghaus, S. Löse, W. Wilhelm
Anästhesie bei geriatrischen Patienten
Teil 2: Anästhetika, Patientenalter und Anästhesieführung
Zusammenfassung
Der Einfluss des Alters auf die Organfunktionen beim geriatrischen Patienten wurde in Teil 1 dieses Beitrags (Anaesthesist 61:163–176) dargestellt. Der vorliegende Teil 2 beschäftigt sich mit dem Einfluss des Patientenalters auf Pharmakokinetik und Pharmakodynamik der Anästhetika sowie den daraus erwachsenden Konsequenzen für Anästhesieführung und postoperative Schmerztherapie. Stark vereinfachend ausgedrückt reagieren geriatrische Patienten häufig (viel) empfindlicher auf dieselbe Menge Anästhetikum, sodass im Alter eine Dosistitration erforderlich ist, nach Ansicht der Autoren am besten in Kombination mit einem Verfahren zur Messung der Narkosetiefe. Dabei werden die erforderlichen Dosierungen von Propofol sowie Remifentanil und auch die anschließenden Aufwach Zeiten mehr vom Alter als vom Gewicht der Patienten beeinflusst. Die Wirkdauer der meisten Muskelrelaxanzien ist verlängert, sodass eine Überwachung der neuromuskulären Funktion mithilfe der Relaxometrie empfohlen wird. Die postoperative Schmerztherapie sollte so geplant werden, dass möglichst wenig Opioide erforderlich sind oder ganz auf Opioide verzichtet werden kann.
A. Herminghaus, S. Löse, W. Wilhelm
Kardiogener Schock
Zusammenfassung
Die klassische Ursache des kardiogenen Schocks ist der akute Myokardinfarkt. Der ischämische Verlust von kontraktiblem Myokard induziert ein komplexes Krankheitsbild, das zum globalen Pumpversagen führen kann und dann eine Letalität von mehr als 50% aufweist. Die Ursachen des kardiogenen Schocks sind, abgesehen von der akuten Myokardischämie, insgesamt vielfältig. Prognostisch entscheidend ist Kielgerichtetes Handeln; zügige Diagnosestellung, Identifikation und Behandlung des auslösenden Ereignisses, Optimierung von Herzarbeit und Hämodynamik sowie die Behandlung sekundärer Folgen der kardialen Insuffizienz. Die Therapie der kardialen Erkrankung steht im Vordergrund und muss bei perioperativen Patienten mit dem chirurgischen Krankheitsbild individuell abgestimmt werden, v. a. im Hinblick auf An tikoagulation und Thrombozytenaggregationshemmung. Die hämodynamische Stabilisierung umfasst in erster Linie die medikamentöse Unterstützung der kardialen Pump funktion, die Kontrolle von Arrhythmien und die Korrektur des Fiüssigkeitshaushalts. Prävention und intensivmedizinische Behandlung eines schockbedingten Endorganversagens sind für die erfolgreiche Behandlung entscheidend.
S. Rasche, C. Georgi
Tumorschmerz in der Palliativmedizin
Zusammenfassung
Im Verlauf einer Tumorerkrankung leiden bis zu 90% der Patienten an Schmerzen, die nozizeptiven, neuropathischen oder gemischt nozizeptiv/neuropathisehen Charakter haben können. Psychische, soziale und existenzielle Belastungsfaktoren beeinflussen das Schmerzgeschehen zusätzlich (Konzept des „totalen Schmerzes“). Mit den Präparaten des WHO-Stufenschemas stehen dem Therapeuten eine Vielzahl wirksamer Substanzen zur Verfügung, die entsprechend dem spezifischen Schmerzgeschehen differenziert einzusetzen sind. Parenterale und rückenmarknahe Opioidtherapie sowie neurodestruktive Verfahren können int Einzelfall entscheidend zur Schmerzlinderung beitragen.
R. Laufenberg-Feldmann, R. Schwab, R. Rolke, M. Weber
Ernä hrung in der Intensivmedizin
Teil 1
Zusammenfassung
Die Ernährung von Intensivpatienten ist aufgrund der komplexen metabolischen Veränderungen eine große Herausforderung. Vor diesem Hintergrund stellt eine stoffwechseladaptierte Ernährung die einzige Möglichkeit zur Vermeidung von Hyperoder Hypoalimentation dar und hat dadurch direkten Einfluss auf die Prognose. Neben der Analyse des Energiebedarfs ist die Wahl des Applikationswegs von entscheidender Bedeutung. Eine frühzeitige enterale Ernährung ist anzustreben. Hierbei werden in der Praxis oftmals auch supplementierende parenterale Regime benötigt, um eine ausreichende Kalorienzufuhr sicherzustellen. Die meisten heute verfügbaren Standardernährungslösungen sind in ihrer Nährstoffzusammensetzimg optimiert – ein regelmäßiges metabolisches und gastrointestinales Monitoring wird trotzdem empfohlen. Bei ausgesuchten Patientengruppen kann die Verabreichung immunmodulierender Substanzen indiziert sein – von einem unkritischen Einsatz muss wegen oftmals unzureichender oder widersprüchlicher Studienlage abgeraten werden.
M. Hecker, T. Felbinger, K. Mayer
Ernährung in der Intensivmedizin
Teil 2: spezielle Ernährungsprobleme
Zusammenfassung
Die Therapie von Intensivpatienten wird oftmals durch Begleiterkrankungen oder komplexe Systemerkankungen wie Sepsis kompliziert. Die Notwendigkeit, für jeden Intensivpatienten ein individualisiertes Ernährungskonzept zu erstellen, gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung, da diese wichtige support ive Maßnahme direkten Einfluss auf das Outcome des Patienten hat. Im vorliegenden Beitrag liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den speziellen ernährungsmedizinischen Fragestellungen von Intensivpatienten. Die aktuellen Empfehlungen und Studien zu intensivmedizinisch relevanten Krankheitsbildern wie akutem sowie chronischem Nieren- und Leberversagen, akutem Lungenversagen und Sepsis werden präsentiert und diskutiert. Einen weiteren Fokus stellt die Etablierung eines geeigneten Ernährungsregimes für Patienten nach großen Operationen oder Polytrauma dar.
M. Hecker, T.W. Felbinge, K. Mayer
Stressläsionen im oberen Gastrointestinaltrakt
Zusammenfassung
Klinisch relevante Blutungen aus Stressläsionen des oberen Gastrointestinaltrakts von Intensivpatienten sind sehr selten, die Letalität beträgt jedoch bis zu 13% (van Leerdam, Best Pract Res Clin Gastroenterol 2008; 22:209–224), Betroffen sind Patienten mit Perfusionsstörungen der Mikrozirkulation. Hierbei versagen Schutzmechanismen, deren Funktionalität an einen ausreichenden nutritiven Blutfluss gebunden ist. Das acide Magenmilieu verhindert eine ausreichende Hämostase kleinster Blutungen und damit auch die Abheilung von Mikrotraumen, z, B. durch Eraährangssonden. Maschinelle Beatmung und das Vorliegen einer Cerinnungsstörung bzw. therapeutische Antikoagulation (bei Vorhofflimmern, Nierenersatzverfahren, herzunterstützenden Systemen) erhöhen das Blutungsrisiko deutlich. In diesen Fällen sollte eine medikamentöse Prophylaxe durchgeführt werden. Diesbezüglich sind H2-Rezeptoran-tagonisten (H2RA) und Protonenpumpen Inhibitoren (PPI) gleichwertige Substanzen, aufgrund des geringeren Nebenwirkungsprofils sollten aber H2RA favorisiert werden. Die Gabe von PPI ist bei stattgehabter bzw. aktiver Blutung indiziert und verhindert eine Eskalation der Blutung. Die medikamentöse Therapie sollte schon vor der Endoskopie beginnen. Eine Endoskopie ist hei klinisch relevanter Blutung indiziert, da damit diagnostisch und therapeutisch interveniert werden kann.
U. Jaschinski
Anästhesie bei endourologischen und roboterassistierten Eingriffen
Zusammenfassung
Die verbesserte medikamentöse Therapie in der Urologie führt zu immer älteren Patienten mit entsprechender Komorbidität im OP. Gleichzeitig bieten sich neue operative Möglichkeiten durch verbesserte technische Geräte. Die Operationspositionen wie Bauchlage und Steinschnittlage führen zu physiologischen Änderungen, die die Anästhesieführung beeinflussen. Das Risiko von Eingriffen wie transurethrale Prostataoder Blasenresektion ist durch aufkommende Neuerungen (z. B. Lasertechnik) verändert worden. Die Inzidenz des Trans urethral eResektion(TUR)-Syndroms hat sich zwischenzeitlich verringert, dennoch muss auch heute an eine Einschwemmung von Spülflüssigkeit gedacht werden. Die roboterassistierte Chirurgie hat das Experimentierstadium bereits überwunden und findet zunehmend breiten Einsatz, sodass auf die neuen Anforderungen eingegangen werden muss. Die Ureterorenoskopie wird mittlerweile unter dem Einsatz flexibler, schmallumiger Endoskope immer häufiger erfolgreich auch bei Nierenbeckensteinen durchgeführt und kann in Analgosedation mit sehr kurzen Anästhesiezeiten vorgenommen werden. Bei der perkutanen Nephrostomie und Litholapaxie befindet sich der Patient häufig in Bauchlage. Im Hinblick auf die Risiken, die sich aus der Positionierung ergeben, sollte aber individuell die Durchführung in Rückenoder Seitenlage erwogen werden. Eine gute präoperative Kommunikation zwischen Operateur und Anästhesist kann bei speziellen Indikationen ein Abweichen vom „Hausstandard“ ermöglichen. Fundierte Kenntnisse in der (Patho-) Physiologie der allgemeinen Anästhesie, erweitert um Kenntnisse der speziellen Krankheitsbilder der endourologischen Eingriffe, bilden die Grundlagen einer vorausschauenden Anästhesie, die das Auftreten von lebensbedrohlichen Zwischenfällen verhindern soll.
T. Kiss, M. Bluth, A. Heller
Wenn das Ruhemembranpotenzial aus der Ruhe kommt
Akute Hyperkaliämie in der perioperativen Phase
Zusammenfassung
Akute Hyperkaliämien sind ein lebensbedrohlicher Zwischenfall und treten in der perioperativen Phase häufig unvermittelt und ohne Vorwarnung auf. Prädestinierende Faktoren finden sich auf verschiedenen Ebenen; sie können sowohl durch Vorerkrankungen des Patienten, durch die operative Intervention als auch durch das anästhesiologische Vorgehen vorgegeben werden. Die Therapie der Hyperkaliämie richtet sich nach dem Ausmaß der Elektrolytentgleisung; es wird zwischen schnell und langfristig wirksamen Maßnahmen unterschieden.
C. Olotu, R. Nitzschke, R. Kiefmann, A.E. Goetz
Vermeidung katheterassoziierter Infektionen
Zusammenfassung
Katheterassoziierte Infektinnen, die beispielsweise mit der Anlage intravasaler Gefäßzugänge, peritonealer Dialysezugänge und suprapubischer oder transurethraler Harnblasenkatheter einhergehen können, gehören zu den häufigsten nosokomial erworbenen Infektionen. Eine wichtige Autgabe für Ärzte und nichtärztliche Mitarbeiter ist die Vermeidung und deutliche Reduktion derartiger Infektionen durch die Kenntnis des korrekten Umgangs mit harn ableitenden und intravasalen Kathetern im häuslichen und stationären Umfeld. Eine angemessene Indikationsstellung, aseptische Arbeitsweise, Auswahl des richtigen Materials und optimale Nachsorge sowie die regelmäßige Sehn lung des mit der Katheteranlage oder Nachsorge und Pflege betrauten Personals können die Inzidenz der katheterassoziierten Infektionen auf ein Minimum reduzieren. Auf diese Weise werden sowohl das individuelle Leid der Betroffenen als auch die Kosten für das Gesundheitssystem minimiert.
K. Schwaiger, M. Chris, M. Battegay, A. Widmer
Praktische Diagnostik des Säure-Base-Haushalts
Teil 1: Differenzierung von respiratorischen und metabolischen Störungen
Zusammenfassung
Diese zweiteilige Übersicht gibt einen Überblick über das vorhandene Instrumentarium zur Diagnostik des Säure-Base-Haushalts. Eingegangen wird auf den „traditionellen“ Ansatz, vertreten durch die von Siggaard-Andersen geprägte Kopenhagener Schule und durch die sog. Bostoner Schule, sowie auf den als „modern“ bezeichneten Stewart-Ansatz. Ein zentraler Schwerpunkt liegt darin, für den praktisch tätigen Kliniker eine Vorgehensweise anzubieten, die die Vorzüge aller 3 Ansätze integriert. Im vorliegenden zweiten Teil werden v. a. die Grundlagen der Differenzierung metabolischer Störungen mithilfe des Stewart-Ansatzes beschrieben. Helfen sollen hierbei ein einfacher Algorithmus und ein Kalkulator.
P. Deetjen, M. Lichtwarck-Aschoff
Praktische Diagnostik des Säure-Base-Haushalts
Teil 2: Differenzierung von metabolischen Störungen
Zusammenfassung
Diese zweiteilige Übersicht gibt einen Überblick über das vorhandene Instrumentarium zur Diagnostik des Säure-Base-Haushalts. Eingegangen wird auf den „traditionellen“ Ansatz, vertreten durch die von Siggaard-Andersen geprägte Kopenhagener Schule und durch die sog. Bostoner Schule, sowie auf den als „modern“ bezeichneten Stewart-Ansatz. Ein zentraler Schwerpunkt soll darin liegen, dem praktisch tätigen Kliniker eine Vorgehens weise anzubieten, die die Vorzüge aller 3 Ansätze integriert. Im ersten Teil werden v. a. die Grundlagen der Differenzierung zwischen respiratorischen und metabolischen Störungen mithilfe des traditionellen Ansatzes besprochen. Hierbei sollen ein einfacher Algorithmus und ein Kalkulator helfen.
P. Deetjen, M. Lichtwarck-Aschoff
Infektionsprävention durch das Anästhesieteam
Zusammenfassung
Das Anästhesieteam bewegt sich jeden Tag in einem hygienesensiblen Bereich mit hohem Infektionsund Übertragungsrisiko für die ihm anvertrauten Patienten. Durch strikte Finhaltung der Standardhygiene und insbesondere der häufigen alkoholischen Händedesinfektion vor und nach Patientenkontakt sowie v. a. vor aseptischen Tätigkeiten während der Narkose und die optimierte Gestaltung des perioperativen Prozesses unter infektionspräventiven Gesichtspunkten kann das Anästhesieteain einen entscheidenden Beitrag zur Infektionsprävention leisten. Für den Erfolg müssen die geeigneten Ressourcen in Form von Schulung, ausreichend ausgebildetem Personal, Arbeitsmaterialien und die Zeit für die sorgfältige Ausführung bereitgestellt werden. Dieser Weiterbildungsbeitrag beschreibt die empfohlenen Vorgehensweisen aufgrund der aktuellen Literatur und Leitlinien, die häufigsten Fehlerquellen und Hinweise für ihre Vermeidung.
S. Schulz-Stübner
Postpunktioneller Kopfschmerz
Zusammenfassung
Kopfschmerzen nach Durapunktion sind eine typische Nebenwirkung rückenmarknaher Analgesie verfahren und können zu erheblichen Einschränkungen im Alltag des Patienten führen. Mit dünnen, atraumatischen Nadeln und spezieller Punktionstechnik (z. B. Wiedereinführen des Mandrins) kann ein großer Teil der Kopfschmerzen nach Spinalanästhesien vermieden werden. Zu den wirksamen Maßnahmen, die nach einer akzidentellen Durapunktion das Risiko von postpunktionellem Kopfschmerz verringern, gehört die rückenmarknahe Applikation von Morphin. Steht nach Ausschluss wichtiger, potenziell lebensbedrohlicher Differenzialdiagnosen die Diagnose postpunktionelle Kopfschmerzen fest, sind die Gaben von Koffein oder Theophyllin und Nichtopioidanalgetika wirksam zur Linderung der Symptome. Traditionelle Maßnahmen wie prophylaktische Bettruhe und Hyperhydratation werden nicht mehr empfohlen. Wird eine Intervention notwendig, ist der epidurale Blut-Patch (EBP) mit einer hohen Erfolgsrate weiterhin die Methode der Wahl.
K. Radke, O.C. Radke
Narkose zur Elektrokrampftherapie
Zusammenfassung
Die Elektrokrampftherapie zählt zu den etablierten Behandlungsmaßnahmen bei einem breiten Spektrum schwerer psychiatrischer Erkrankungen. Das Verfahren, bei dem ein generalisierter epileptischer Krampfanfall durch elektrische Stimulation des Gehirns ausgelost wird, erfolgt unter Narkose und Muskelrelaxation. Ausreichende Kenntnisse der physiologischen und pharmakologischen Besonderheiten sind dabei notwendige Voraussetzungen für die sichere Narkoseführung, In der vorliegenden Übersicht werden aktuelle Aspekte zum Verfahren und anästhesiologisehen Vorgehen vorgestellt.
U. Grundmann, S.O. Schneider
Anästhesiologische Besonderheiten der Trisomie 21 (Down-Syndrom)
Zusammenfassung
Die Trisomie 21, auch als Down-Syndrom bezeichnet, gehört mit einer Prävalenz von etwa l:800 Schwangerschaften zu den häufigsten angeborenen chromosomalen Veränderungen. Die meisten der resultierenden chronischen Behinderungen gelten als nichtheilbar und betreffen Menschen verschiedenen Alters, Bildungsstands und verschiedener Volkszugehörigkeit. Die Lebenserwartung dieser Patienten steigt – wie auch bei dem Rest der Bevölkerung – mit zunehmendem medizinischem Fortschritt. Aufgabe der Gesundheitsdienstleister ist es, Familien und Betroffenen zu helfen, die Folgen dieser Behinderungen zu mildern sowie mit den Einschränkungen möglichst gut zurechtzukommen. Symptom Variabilität und Expressivität des Down-Syndroms erscheinen äußerst vielfältig, basierend auf dem typischen Phänotyp mit der häufigen Trias aus mentaler Retardierung, Handanomalien und angeborenen Herzfehlern. Auch andere Veränderungen sind mitunter wichtig für die anästhesiologische Versorgung, wie eine atlantoaxiale Instabilität (AAI), Trachealstenose, Neigung zu respiratorischen Infektionen, Hypothyreoidismus, Mikrogenie und relative Makroglossie. Weiterhin haben Patienten bzw. Familien mit Kindern mit Down-Syndrom spezifische Erwartungen an die medizinische und anästhesiologische Versorgung.
K. Ihringer, N. Russ, A. Walther, J.-H. Schiff
Inhalative Anästhetika
Zusammenfassung
Als inhalative Anästhetika werden Narkotika bezeichnet, die im gasförmigen Zustand über die Lungen inhaliert und anschließend im Blut gelöst an ihren Wirkort transportiert werden. Diese Form der Anästhesie wurde bereits 1847, als Äthernarkose, erfolgreich demonstriert. Äthernarkosen sind heutzutage obsolet, und auch der Gebrauch von Lachgas ist in Deutschland rückläufig. Chemisch sind die meisten modernen Inhalationsanästhetika halogenierte Äthylmethyläther. Als Halogen dient dabei Fluor. Unerwünschte Arzneimittel Wirkungen bestehen in der Verminderung der myokardialen Kontraktilität und des arteriellen Blutdrucks sowie der Herabsetzung des CO2-und hypoxieinduzierten Atemantriebs. Weitere Nebenwirkungen betreffen Lungen und Leber, sind aber selten und werden nicht durch diese Anästhetika selbst, sondern vielmehr durch toxische Metaboliten ausgelost. Ein vielversprechendes Narkosemittel ist das Edelgas Xenon, da es viele der Anforderungen an ein ideales Narkosegas erfüllt.
M. Deile, M. Damm, A.R. Heller
Backmatter
Metadaten
Titel
Weiterbildung Anästhesiologie
verfasst von
Prof. Dr. H. Forst
Prof. Dr. T. Fuchs-Buder
Prof. Dr. A. R. Heller
Prof. Dr. M. Weigand
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-40715-4
Print ISBN
978-3-642-40714-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-40715-4

Mehr Frauen im OP – weniger postoperative Komplikationen

21.05.2024 Allgemeine Chirurgie Nachrichten

Ein Frauenanteil von mindestens einem Drittel im ärztlichen Op.-Team war in einer großen retrospektiven Studie aus Kanada mit einer signifikanten Reduktion der postoperativen Morbidität assoziiert.

„Übersichtlicher Wegweiser“: Lauterbachs umstrittener Klinik-Atlas ist online

17.05.2024 Klinik aktuell Nachrichten

Sie sei „ethisch geboten“, meint Gesundheitsminister Karl Lauterbach: mehr Transparenz über die Qualität von Klinikbehandlungen. Um sie abzubilden, lässt er gegen den Widerstand vieler Länder einen virtuellen Klinik-Atlas freischalten.

Delir bei kritisch Kranken – Antipsychotika versus Placebo

16.05.2024 Delir Nachrichten

Um die Langzeitfolgen eines Delirs bei kritisch Kranken zu mildern, wird vielerorts auf eine Akuttherapie mit Antipsychotika gesetzt. Eine US-amerikanische Forschungsgruppe äußert jetzt erhebliche Vorbehalte gegen dieses Vorgehen. Denn es gibt neue Daten zum Langzeiteffekt von Haloperidol bzw. Ziprasidon versus Placebo.

Klinikreform soll zehntausende Menschenleben retten

15.05.2024 Klinik aktuell Nachrichten

Gesundheitsminister Lauterbach hat die vom Bundeskabinett beschlossene Klinikreform verteidigt. Kritik an den Plänen kommt vom Marburger Bund. Und in den Ländern wird über den Gang zum Vermittlungsausschuss spekuliert.

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