20.12.2012 | Original- und Übersichtsarbeiten
Weniger Herzerkrankungen, aber mehr Diabetesfälle?
Nutzen und Risiken von Statinen
Erschienen in: CardioVasc | Ausgabe 6/2012
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Der Nutzen einer statinbasierten LDL-Cholesterin-Senkung steht zweifelsfrei fest, aber wie andere Medikamente auch haben Statine Nebenwirkungen. Zu nennen sind hier Myopathie und Transaminasenanstieg. In letzter Zeit wurde besonders intensiv diskutiert, dass Statine zu einem geringen, aber signifikanten Anstieg der Diabetes-Neuerkrankungsrate führen. Das Risiko ist um ca. 9% erhöht. Rechnerisch müssen 255 Patienten vier Jahre lang mit Statinen behandelt werden, um einen zusätzlichen Diabetesfall zu induzieren. Dieser Zusammenhang scheint alle Statine zu betreffen und dosisabhängig zu sein. Besonders gefährdet sind Patienten mit Risikofaktoren für Diabetes mellitus.
In der Nutzen-Schaden-Abwägung (Verhinderung kardiovaskulärer Ereignisse vs. Neuauftreten von Diabetes mellitus) überwiegt in allen untersuchten Situationen einschließlich der Primärprävention deutlich der Nutzen der Statintherapie. Deshalb ergibt sich aus diesem pathophysiologisch hochinteressanten Zusammenhang für die klinische Praxis derzeit lediglich die Konsequenz, bei Risikopatienten den Glukosestoffwechsel unter einer Statintherapie regelmäßig zu kontrollieren.